Vernachlässigtes Schienennetz:

ProNetz soll es richten

Die DB hat zur Verbesserung ein neues Schienennetzprogramm initiiert. Doch was verbirgt sich dahinter?


Deutscher Bahnkunden-Verband

15. Jun 2007

Immer wieder stand die DB in der Kritik, ihr Netz sträflich zu vernachlässigen. Andererseits ist ein Teil der für die Erneuerung bereitgestellten Bundesmittel in den vergangenen Jahren von der DB nicht genutzt worden. Zugleich nimmt der Schienenverkehr zu. Insbesondere die Lkw-Maut führt dazu, dass verschiedene Gutarten wie Schüttgüter, Holz oder Flüssigstoffe tendenziell von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Deshalb ist es wichtig, den Instandhaltungsrückstau bei der Schieneninfrastruktur schnellst möglich abzubauen.

Die DB hat hierfür ein Zukunftsprogramm entwickelt: ProNetz. Die Bahn verspricht eine enge Verzahnung von Investitionen und Instandhaltung sowie vorbeugender Maßnahmen im Netz. Allein im Jahr 2007 sollen im Rahmen dieses Programms über 2000 Weichen, ca. 5500 km Schienen, rund 5 Mio. Schwellen und über 6 Mio. Tonnen Schotter erneuert werden.

Dies alles hört sich nach Verspätungen, längeren Fahrzeiten, Zugausfällen, verpassten Anschlüssen, schlichtweg nach Ärger an. Die Bahn will die Auswirkungen auf die Kundenbelange aber so gering wie möglich halten und eine ausreichende Kundeninformation gewährleisten.

Der DBV begrüßt die Offensive ProNetz und ist davon überzeugt, dass bei allem Unbill, der mit den Baumaßnahmen verbunden ist, spürbaren Fortschritten die Reisenden Verständnis aufbringen werden. Das Informationsmanagement sollte sich allerdings von jenem während des Orkans „Kyrill“ deutlich abheben.

Deutscher Bahnkunden-Verband

aus SIGNAL 3/2007 (Juni/Juli 2007), Seite 10-11