Schleswig-Holstein

Neue Bahnstationen für den Klimaschutz

Die Inwestition in neue Bahnhöfe hat mehr zusätzliche Bahnhöfe gebracht als erwartet. Eine neue Studie zeigt nun, welcher zusätzlicher Nutzen für das Land Schleswig-Holstein entstanden ist...


Nordwestdeutscher Bahnkunden-Verband

15. Jun 2007

Mit etwa 250 täglichen Ein- und Aussteigern übertrifft auch die 2002 mit der Bahnstrecke Neumünster—Bad Segeberg reaktivierte Station Fahrenkrug die Erwartungen. Foto: Fotograf

Die 16 seit dem Jahr 2000 in Schleswig- Holstein neu eröffneten Bahnstationen werden werktags von rund 3800 Fahrgästen zum Ein- und Aussteigen genutzt, wovon rund ein Viertel vom Auto auf den Zug umgestiegen ist. Dadurch vermeiden sie in Schleswig-Holstein jährlich rund 300 000 Autofahrten von durchschnittlich 40 Kilometern Länge. Das entspricht einem Beitrag zum Klimaschutz in Höhe von ca. 2700 Tonnen vermiedenen Kohlendioxid- Ausstoßes pro Jahr.

Das ist ein wichtiges Ergebnis der jetzt vorgestellten Untersuchung der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) zum Erfolg der neuen Bahnstationen. Grundlage der Untersuchung waren Befragungen von insgesamt über 1000 Nutzern der neuen Bahnstationen Fahrenkrug, Felde, Flensburg-Weiche, Großenbrode, Horst, Husby, Langeln, Lensahn, Lübeck-Kücknitz, Lübeck-St. Jürgen, Neumünster Stadtwald, Pansdorf, Rickling, Suchsdorf, Süderlügum und Wahlstedt. Die Zahl der werktäglichen Ein- und Aussteiger liegt mit 3800 deutlich über der Prognose von 2600 Personen.

LVS-Geschäftsführer Bernhard Wewers: „Dass die Zahl der Ein- und Aussteiger an den Stationen über den Prognosen liegt, wissen wir schon länger. Nun können wir aber auch belegen, dass neue Bahnstationen zu Mehreinnahmen führen und gleichzeitig zu weniger Autoverkehr. Wir wollen auch weiterhin dort Bahnstationen neu errichten, wo das Fahrgastpotenzial dafür vorhanden ist.“

Die neuen Stationen haben Land, Eisenbahninfrastrukturunternehmen und Gebietskörperschaften insgesamt rund neun Millionen Euro gekostet. Die Eisenbahnunternehmen nehmen durch die neuen Stationen jährlich knapp 800 000 Euro von den zusätzlichen Fahrgästen ein, und die vermiedenen gesamtwirtschaftlichen Belastungen durch die eingesparten Autofahrten belaufen sich auf jährlich rund 4,3 Millionen Euro. Die Investition in die neuen Bahnstationen ist daher insgesamt außergewöhnlich effektiv und volkswirtschaftlich sehr sinnvoll.

Die Untersuchung der LVS ist im Internet unter www.lvs-sh.de/2_download/EvaluierungNeuerBahnstationen.zip abrufbar. Dargestellt sind auch die Ergebnisse für die einzelnen Stationen.

Nordwestdeutscher Bahnkunden-Verband

aus SIGNAL 3/2007 (Juni/Juli 2007), Seite 23