Brandenburg

Rheinsberg: Brückensanierung bis Mai 2008?

Dass der Zugverkehr nach Rheinsberg seit vielen Jahren „auf der Kippe“ steht ist nichts Neues. Neu sind jedoch die widersprüchlichen Informationen zu der dringend notwendigen Sanierung von zwei Eisenbahnbrücken in Lindow...


DBV Berlin-Brandenburg

15. Okt 2007

Im Oktober 2007 soll die Brückensanierung starten – das war der Termin, den im Frühjahr 2007 der Konzernbeauftragte für Brandenburg, Dr. Jürgen Trettin, auf einer Veranstaltung der Linksfraktion genannt hatte. Mitte August fragte der Bahnkunden- Verband bei der DB AG nach und bekam zur Antwort, dass die Sanierung weiterhin geplant sei. Aber es werde derzeit noch mit dem Brandenburger Verkehrsministerium verhandelt, die DB AG verlange eine 20-jährige Bestellgarantie oder eine finanzielle Beteiligung. Das Verkehrsministerium bestritt hingegen solche Verhandlungen. Die DB AG, so Pressesprecher Lothar Wiegand, solle dafür sorgen, dass die Strecke weiterhin befahrbar sei. Verhandlungen gebe es nicht.

Sanieren oder stilllegen? Abgängige Brücke in Lindow über die Arthur-Fleury-Straße. Foto: Florian Müller

Das Eisenbahnbundesamt, das für die Ausreichung der Gelder zuständig ist, äußerte auf Nachfrage, es sei lediglich bekannt, dass die Strecke von Löwenberg (Mark) nach Rheinsberg gesperrt werden sollte. Unterlagen seitens der DB AG lägen jedoch noch nicht vor. Beim Landesamt für Bauen und Verkehr sowie beim Straßenbauamt des Landkreises und das Landesumweltamt wusste man jedoch nichts von der bevorstehenden Sperrung.

Sollte sich im Norden Brandenburgs wiederholen, was vor einigen Jahren auf dem Abschnitt Brandenburg—Rathenow der Städtebahn schon einmal drohte: Eine Sperrung aus technischen Gründen, weil DB Netz die Strecke nicht betriebssicher erhalten hat?

Auf die schriftliche Nachfrage des Bahnkunden- Verbands, wann tatsächlich mit den Bauarbeiten begonnen werde und wann sie abgeschlossen seien, hat die DB AG bisher leider nicht geantwortet. Aber es gibt inzwischen Hoffnung. VBB und DB Regio äußerten, dass nach dem Fahrplanwechsel, also am 10. Dezember 2007, mit den Bauarbeiten begonnen werde. Bis dahin werde planmäßig freitags bis sonntags sowie an Feiertagen mit dem Zug und an den anderen Tagen mit dem Bus gefahren.

Mit Spannung warten wir jetzt also auf eine Pressemeldung der DB, dass am 10. Dezember 2007 mit den Bauarbeiten begonnen werde und der Neubau der beiden Eisenbahnbrücken in Lindow zum 1. Mai 2008 abgeschlossen sei.

Ein Rest Skepsis und Fragen bleiben jedoch: Warum dieses Versteckspiel? Warum verlangt die DB AG vom Land Brandenburg eine wie auch immer geartete finanzielle Beteiligung, wenn unumstritten ist, dass der Neubau zu 100 % vom Bund als Ersatzmaßnahme finanziert wird? Was ist mit der dritten, auf absehbare Zeit ebenfalls zu ersetzenden Brücke bei Kröpernitz? Soll dann dieses Hin und Her erneut beginnen?

Vielleicht haben wir durch unser hartnäckiges Nachfragen ein wenig dazu beigetragen, dass es neue Brücken und weiterhin Bahnverkehr nach Rheinsberg geben wird. Doch das genügt nicht: Das Fahrplanangebot und die Abstimmung mit dem Busverkehr müssen besser werden. Wir bleiben deshalb dran am Thema Rheinsberg!

DBV Berlin-Brandenburg

aus SIGNAL 5/2007 (Oktober/November 2007), Seite 17