Aus den Verbänden

Zum Geburtstag im Verkehrsmuseum Nürnberg

20 Jahre Deutscher Bahnkunden-Verband


Deutscher Bahnkunden-Verband

1. Jun 2010

DBV-Präsidiumsmitglieder auf dem Bundesverbandstag im Verkehrsmuseum Nürnberg am 10. April 2010, dem 20. Geburtstag des Deutschen Bahnkunden-Verbandes. Von links: Eugen Schwarze, Wolfgang Klapdor, Gerhard J. Curth, Andreas Franzke, Christian Schultz. Foto: Dieter Brandl

Als Fahrgastverband der DDR wurde der Deutsche Bahnkunden-Verband e. V. am 10. April 1990 im damaligen Reichsbahnamt 1 in Berlin-Lichtenberg gegründet. Im Hinblick auf eine geplante Vereinigung mit dem westdeutschen Verband wurde der Name „Pro Bahn“ übernommen. Nach dem Scheitern der Fusionsbemühungen nahm der DBV seinen heutigen Namen an und entwickelte sich ebenfalls bundesweit.

Nach der zum 1. Januar 1991 erfolgten Fusion des DDR-Fahrgastverbands Pro Bahn, des Pro Bahn-Landesverbands Berlin (West) und des Berliner Schienenverkehrs- Verbandes (BSVV) zum heutigen Deutschen Bahnkunden-Verband führte der DBV die einstigen Berliner Schienenverkehrs-Wochen nunmehr als Deutsche Schienenverkehrs- Wochen weiter. Auch das vom BSVV gegründete Berliner S-Bahn-Museum ging zur Hälfte an den DBV; die andere Hälfte trägt der Berliner Fahrgastverband IGEB.

Selbsthilfe für den Zweck

Auf vielen Ebenen entstand eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit

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zwischen DBV und Deutscher Reichsbahn mit dem Erfolg, dass der immer stärker werdende Einfluss der Deutschen Bundesbahn nicht sofort zu dem in den alten Ländern fast schon vollzogenen Kahlschlag im Netz und beim Service führte.

Ein noch immer faszinierender Anblick: der legendäre TEE im Verkehrsmuseum, dem heutigen DB Museum Nürnberg. Foto: Christian Schultz

Neben seiner Aufgabe als Fahrgastverband erweiterte der DBV 1993 sein satzungsmäßiges Spektrum um die Bereiche Bahnkunden- Vertretung (also auch Güterkunden), Pflege des historischen Erbes, Erhalt und Entwicklung der Infrastruktur sowie Volksbildung, Jugendarbeit und Umweltschutz. Im Unterschied zu anderen Fahrgastverbänden hat sich der DBV die Selbsthilfe zur Erfüllung seines Zwecks in die Satzung geschrieben. Hieraus folgten die Bildung einer Pro-Bahnhof-Kommission zwischen DR und DBV. Ferner gründete der DBV 1993 die Döllnitzbahn und die Deutsche Regionaleisenbahn zur Streckenrettung.

Auf Vermittlung unseres Berliner S-Bahn- Museums konnten die DBV-Mitglieder den 20. Jahrestag der Verbandsgründung im Verkehrsmuseum Nürnberg begehen. Nach dem Rundgang durch das ganz im Zeichen des Jubiläums „175. Deutsche Eisenbahn“ stehende Museum fand dort der 31. DBVBundesverbandstag statt, der die Weichen für eine neue Verbandstruktur stellte.

Der Bundesverbandstag beschloss eine neue Satzung, wonach der Bundesverband künftig nur noch die Aufgaben eines Dachverbandes wahrnimmt. Die Mitglieder werden künftig den Landesverbänden angehören, die sich ihrerseits eine Struktur mit Regionalverbänden oder Fördervereinen schaffen. Den Mitgliedern wird hierdurch eine größere Nähe zu den regionalen Strukturen ermöglicht und der Bundesverband wird sich auf seine Rahmenfunktion, z.B. die Lobbyarbeit in der Bundeshauptstadt, konzentrieren können. Diese Satzungsneufassung wurde sogar einstimmig beschlossen. Bis September 2010 sollen die Landesverbände komplettiert werden.

Schienenverkehrs-Wochen im September

Der Bundesverbandstag, dem bislang alle Mitglieder angehörten, wird in eine Delegiertenversammlung umgewandelt, in der jede Mitgliedsorganisation proportional vertreten sein wird. Derzeit gehören dem DBV 61 Mitgliedsorganisationen und Verbandsgliederungen mit insgesamt über 7100 Einzelmitgliedern an.

Die diesjährigen Deutschen-Schienenverkehrs- Wochen vom 27. August bis 3. Oktober 2010 werden geprägt sein durch das DBV-Jubiläum. Höhepunkt wird der 32. Bundesverbandstag am 18. September 2010 in Halle (Saale) sein, auf dem auch der diesjährige Deutsche Schienenverkehr-Preis an die Städte Halle (Saale) und Jena sowie an den sachsen-anhaltischen Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre verliehen wird.

Deutscher Bahnkunden-Verband

aus SIGNAL 2/2010 (Mai 2010), Seite 28