Berlin, Hackescher Markt
16. Jul 2010
Als Ende Februar das Orkantief „Xynthia“ Deutschland erfasste, wurde auch in Berlin das eine oder andere Dach abgedeckt. So entstanden wohl auch die Schäden an den Wartehallen der Straßenbahn am Hackeschen Markt, Fahrtrichtung Alexanderplatz, so dass es tags darauf noch sauber abgetrennt neben der Haltestelle lag, aber danach nicht mehr gesehen wurde. Den Einheimischen und Berlin-Besuchern am Hackeschen Markt bot sich seitdem ein merkwürdiges Bild mit Wartehallen ohne Wetterschutz.
Das schien die BVG aber nicht zu interessieren – trotz mehrerer Anrufe bei der BVGHotline. Erst Monate später nach einem IGEB-Anruf direkt bei der Firma Wall wurde die Überdachung innerhalb von drei Tagen wiederhergestellt.
Mit der Überdachung von Wartebereichen an gut frequentierten Haltestellen wird Geld verdient, weil das Unternehmen, das die Wartehalle aufstellt und wartet, Werbeflächen integrieren darf. Doch am Hackeschen Markt wurde über Monate die Leistung des Wetterschutzes nicht erbracht, während die Werbeplakate regelmäßig ausgetauscht wurden, so dass mit den vier hinterleuchteten Werbeflächen weiterhin Einnahmen erzielt wurden. Die BVG sollte prüfen, ob sie in solchen Fällen künftig nicht zumindest einen Teil der Werbeeinnahmen einfordern kann. Schließlich fehlte die Gegenleistung: der Wetterschutz für die Fahrgäste. (hm)
IGEB Stadtverkehr
aus SIGNAL 3/2010 (Juli 2010), Seite 11