Aktuell
18. Mär 2011
„Wenn nicht alles täuscht, ist das Bundesverkehrsministerium mit seiner Fahrzeugstrategie für die S-Bahn Berlin grandios gescheitert“, so
kommentierte Wolfgang Meyer, Präsident von mofair, des Verbandes der privaten Verkehrsunternehmen in Deutschland, die Aussage von DB-Konzernchef Grube auf einer Betriebsversammlung, keinesfalls neue S-Bahn- Fahrzeuge zu beschaffen, ohne zuvor im Besitz eines Verkehrsvertrages für den Zeitraum ab 2017 zu sein.
Das Bundesverkehrsministerium hatte Presseberichten zufolge die Deutsche Bahn bewegen wollen, auf eigene Rechnung neue S-Bahn-Fahrzeuge zu beschaffen und diese, wenn die S-Bahn Berlin eine Ausschreibung nicht gewinnen würde, an den Bestbewerber zu verkaufen. Damit sollte sichergestellt werden, dass das Bundesverkehrsministerium keinen weiteren Imageschaden durch ein erneutes S-Bahn-Desaster erleiden würde. Zudem hätte der neue Fahrzeugbestand in der Ausschreibung für besonders gute Chancen der S-Bahn Berlin gesorgt.
„Wir begrüßen, dass die Deutsche Bahn dabei nicht mitmachen will“, ergänzte Hans Leister, Vizepräsident von mofair und Chef des in Berlin ansässigen Privatbahnunternehmens Keolis. „Zu groß sind die Risiken, die sich nach unserer und wohl auch der Auffassung der DB aus dem Gerichtsurteil des Bundesgerichtshofes vom 8.2.2011 ergeben“, sagte Hans Leister. Ein Verkehrsunternehmen kann erst nach einer gewonnenen Ausschreibung die Fahrzeuge beschaffen.
Vollständige Pressemeldung vom 3.3.2011 unter www.mofair.de
Mofair
aus SIGNAL 1/2011 (März 2011), Seite 7