Brandenburg
18. Mär 2011
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 haben sich die Bedingungen für Reisende zwischen den Metropolen Berlin und Szczecin (Stettin) weiter verschlechtert. Zwar wirbt der VBB offensiv mit gleich drei täglichen Direktverbindungen, doch kompensiert eine davon, am frühen Morgen, den weggefallenen IC Stettin—Amsterdam. Auch endet die neue Zugleistung am Berliner „Vorstadtbahnhof“ Gesundbrunnen um 7.56 Uhr. Insgesamt wurde der „Takt“ der RB 66 weiter ausgedünnt. So fahren sonntags die Frühzüge zwischen Angermünde und Stettin nicht. Somit haben sich Tagesausflüge von Berlin z. B. weiter nach Kołobrzeg (Kolberg) oder
Świnoujście (Swinemünde) erledigt.
Dass es noch schlimmer geht, zeigt die Streichung von Zeitfahrkarten (Wochenund Monatskarten), was die Anzahl täglicher Pendler, welche nachhaltig die täglichen Fahrgastzahlen sicherten, nun hat wegbrechen lassen. Der extra eingerichtete Pendlerzug um 4.32 Uhr ab Stettin fährt fast leer, die Sammeltaxis vor dem Bahnhof hingegen profitieren. Somit gilt der Frühzug schon jetzt wieder als einstellungsgefährdet. „Das ist keine Entscheidung des Verkehrsverbundes, sondern der PKP zusammen mit der DB. Der VBB will die Monatskarten“, schrieb VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz an Pro Bahn. Er will nun einen offenen Brief an die beiden Staatsbahnen schreiben, und man hofft, den Pendlern bald wieder ein Angebot machen zu können.
Zwischenzeitlich hat sich in der Uckermark eine „Initiative zur Wiedereinführung von Zeitkarten“ gegründet, welche auch von der evangelischen Kirche und Lokalpolitikern unterstützt wird.
Mehr Infos: www.gemeinde-tantow.de
Andreas Schwarze, Pro Bahn Regionalbüro Uckermark
aus SIGNAL 1/2011 (März 2011), Seite 12