Berlin • Brandenburg

Verbesserung der Reisendeninformation bei der S-Bahn Berlin


Dr. Dominik Schäfer, S-Bahn Berlin GmbH

18. Mär 2011

Gemeinsam mit DB Netz und DB Station&Service wird im Rahmen des wieder aufgenommenen Konzernprojekts BIS (Betriebs- und Informationssystem S-Bahn Berlin) die Ausrüstung aller Stationen mit echtzeitgesteuerten

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Zuganzeigen nebst Beschallungsanlagen und der Bau eines leistungsfähigen Übertragungsnetzwerkes umgesetzt.

Ziel des Projekts ist die Umstellung der optischen und akustischen Reisendeninformation von einer Vielzahl an Einzelsystemen auf das Zentralsystem RIS-S (Reisendeninformationssystem S-Bahn Berlin). Aktuell werden bereits 48 mit LCD/LED-Anzeigern ausgestattete Stationen durch RIS-S zentral gesteuert. Ab Dezember 2011 sollen für alle Stationen die Zuglaufdaten im Internet verfügbar sein.

Zwei Maßnahmen sind hierfür entscheidend: Zum einen die Umsetzung der erweiterten Spezifikation einschließlich Stabilisierung der RIS-ML-Schnittstelle, über welche die Echtzeitdaten der S-Bahn Berlin an den zentralen RIS-Server des Personverkehrs übergeben werden. Von dort erfolgt der Datenaustausch mit den internen Abnehmern (z. B. der bahn.de-Seite), allen mobilen und den VDV-Systemen. Gemeinsam mit den Experten der Funkwerk IT Karlsfeld und des zentralen RIS-Projekts des Personenverkehrs soll die Schnittstelle spätestens bis Mai 2011 fertiggestellt werden.

Zum anderen muss jede S-Bahn-Station im RIS-S-Server konfiguriert werden. Im Rahmen dieser Konfiguration, die pro Station etwa drei Arbeitsage in Anspruch nimmt, werden Stammdaten der betrieblichen Infrastruktur aus den datenführenden Systemen übernommen, mit den Fahrplandaten aus der Trassenkonstruktion verknüpft und in kundenverständliche Daten übersetzt. Für 48 Stationen wurde die Konfigurationsleistung bereits durchgeführt, für alle anderen Stationen erfolgt diese sukzessive bis zum Dezember. Ab dann sollen z. B. Informationen über Verspätungen, Ausfälle bzw. Teilausfälle von Zügen für alle Stationen im Internet abrufbar sein.

Gleichzeitig wird in die Ausstattung der Stationen investiert. 2011 werden auf etwa 40 S-Bahnhöfen LCD-/LED-Anzeiger installiert. Zudem werden in einem separaten Projekt der DB Station&Service ca. 30 Stationen mit geringerem Fahrgastaufkommen und nur einer Linie mit Dynamischen Schrift-Anzeigern (DSA) ausgestattet. Nach Abschluss der Arbeiten werden alle Stationen über eine dynamische Technik zur visuellen Reisendeninformation verfügen. Gleichzeitig wird eine zentral gesteuerte Beschallung installiert, die flexible und gleichzeitige Ansagen ermöglicht. Als Voraussetzung für die Anzeigen und Lautsprecher muss parallel ein Hochleistungsübertragungssystem errichtet werden, um die Datenübertragung sicher zu stellen.

Die neue Geschäftsführung sieht die Verbesserung der Kundeninformation als ein zentrales Thema an. Daher hat sie im Jahr 2009 das gestoppte Projekt umgehend wieder angeschoben und den Umfang der Anzeiger auf alle Stationen ausgeweitet. Trotz aller Bemühungen ist eine weitere Beschleunigung des Projektes nicht realistisch.

Dr. Dominik Schäfer, S-Bahn Berlin GmbH

aus SIGNAL 1/2011 (März 2011), Seite 13-14