Brandenburg
2. Mai 2012
Die im Potsdamer Bahnhof Griebnitzsee endenden Regionalbahnlinien 21 und 22 sollten eigentlich bereits im Dezember 2011 montags bis freitags bis Berlin Friedrichstraße verlängert werden (siehe SIGNAL 5/2009). Durch die Bauarbeiten am Abschnitt durch den Berliner Grunewald musste das um ein Jahr verschoben werden.
Beide Linien verbinden die Potsdamer Universitätsstandorte in Griebnitzsee und Golm. Damit sie auch nach der Durchbindung nach Berlin noch in Griebnitzsee halten können,
muss dort für die Fahrtrichtung Golm ein zusätzlicher Bahnsteig gebaut werden.
Doch schon länger zeichnet sich ab, dass dieser auch zum Dezember 2012 noch nicht vorhanden sein wird. Ein DB-Sprecher, meldeten die Potsdamer Neuesten Nachrichten am 16. März, „begründete den Zeitverzug mit den aufwendigen Genehmigungsverfahren für den Bau des rund 500 000 Euro teuren Bahnsteigs. Derzeit befinde man sich im Stadium der Vorentwurfsplanung, die sich noch mit der Variantenuntersuchung beschäftige.“
Man kann es auch anders ausdrücken: Die Deutsche Bahn hat jahrelang nichts getan und damit die Chance verspielt, den Bahnsteig jetzt, da wegen der Bauarbeiten im Grunewald weniger Züge über Griebnitzsee verkehren, zu realisieren und rechtzeitig zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 fertigzustellen. Laut PNN erwartet der DB-Sprecher die Fertigstellung „nach heutigem Stand für 2014“.
Die Konsequenz wird sein, dass beide Linien ab Dezember für mindestens zwei Jahre in Richtung Golm montags bis freitags, also an den Tagen mit Uni-Betrieb, in Griebnitzsee ohne Halt durchfahren müssen. Wer von Griebnitzsee zum Wissenschaftsstandort Golm will, muss dann zunächst mit der S 7 bis Potsdam Hbf fahren und dort in RB 21 oder 22 umsteigen.
Das ist unübersichtlich und unattraktiv und beeinträchtigt RB 21 und 22 in ihrer wichtigen Funktion als Potsdamer Unishuttle erheblich
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
aus SIGNAL 2/2012 (Mai 2012), Seite 18