Brandenburg

Bahnfahrgäste meiden den SEV

DBV fordert Schienenverkehr nach Lübben


DBV Berlin-Brandenburg

16. Jul 2010

Bahnhof Königs Wusterhausen. Die Inanspruchnahme des Ersatzverkehrs zwischen Lübbenau und Königs Wusterhausen ist schlecht. Meist sitzen in den Bussen nur wenige Fahrgäste. Offensichtlich sind viele Bahnkunden nicht bereit, auf Busse umzusteigen. Foto: Birgit Schötz

Seit dem 3. Mai ist auf der Bahnstrecke Berlin— Cottbus der Abschnitt Königs Wusterhausen— Lübbenau gesperrt (siehe vorstehenden Beitrag). Während zwischen Berlin und Cottbus Ersatzverkehr auf der Schiene im Zwei-Stunden-Takt angeboten wird, müssen die Fahrgäste zwischen Königs Wusterhausen und Lübbenau auf Busse umsteigen. Diese sind, entgegen der Erwartung, nur schwach besetzt.

Dies beunruhigt den Deutschen Bahnkunden- Verband. Offensichtlich sind aufgrund der langen Fahrzeiten und anderer Erschwernisse viele Bahnkunden auf das eigene Auto oder Mitfahrgelegenheiten umgestiegen. Das Konzept dieses SEV-Angebots auf der Straße muss als gescheitert angesehen werden.

Doch für Fahrten in den Spreewald gäbe es eine Alternative, indem ein Teilabschnitt der Niederlausitzer Eisenbahn genutzt wird und Züge zwischen Luckau-Uckro und Lübben fahren. Dieser Streckenabschnitt wird derzeit ohnehin bis vsl. Ende Juli 2010 ertüchtigt, zum Teil aus öffentlichen Mitteln. Zusatzkosten entstehen also nur noch für die Zugbestellungen. Damit hätten die Kreisstadt Lübben und der Spreewald schon kurzfristig und nicht erst zur Sommersaison 2011 wieder einen Bahnanschluss. Das wäre wichtig für die touristische Entwicklung der Region.

DBV Berlin-Brandenburg

aus SIGNAL 3/2010 (Juli 2010), Seite 18