International

Konsequenzen aus der Flugverkehrskrise


Michael Cramer, MdEP
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament

16. Jul 2010

Die Flugverbote aufgrund der Asche des im Frühjahr 2010 ausgebrochenen Vulkans Eyjafjallajökull auf Island haben gezeigt, wie nötig europäische Regelungen im Umgang mit Sicherheitsstandards im Flugsektor sind. Priorität vor dem Wirtschaftsinteresse der Fluggesellschaften muss in solchen Notfällen natürlich die Sicherheit der Passagiere und des Flugpersonals haben. Die Antworten des EU-Verkehrskommissars Siim Kallas auf die Fragen der Abgeordneten im Europäischen Parlament waren leider enttäuschend. Sie zeigten keine konkreten Schritte auf, wie andere – vor allem umweltfreundlichere Verkehrsträger – Alternativen zum Flugverkehr bieten könnten.

Diejenigen, die jetzt staatliche Unterstützung für betroffene Fluggesellschaften fordern, sollten nicht vergessen, dass die Fluggesellschaften nach Angaben der Europäischen Umweltagentur jedes Jahr bereits mit 30 Milliarden Euro vom europäischen Steuerzahler subventioniert werden, da sie weder Kerosinsteuer noch Mehrwehrsteuer (im internationalen Verkehr) zahlen müssen. Allein die deutschen Steuerzahler unterstützen den Klimakiller Luftverkehr jedes Jahr mit fast 12 Mrd Euro.

Michael Cramer, MdEP
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament

aus SIGNAL 3/2010 (Juli 2010), Seite 27