Nahverkehr
Ein halbes Jahr lang war die 4,5 km lange Straßenbahnstrecke in der Allee der Kosmonauten zwischen Rhinstraße und Landsberger Allee gesperrt, bevor sie Ende 1994 wieder in Betrieb genommen wurde. 41 Mio DM wurden für die Modernisierung der Strecke verbaut, aber - wie leider häufig in Berlin - wurden die Belange der Fahrgäste sträflich vernachlässigt.
1. Feb 1995
So stehen z.B. an den wichtigsten Zustiegshaltestellen die Fahrgäste im Regen, weil keine oder völlig unzureichende Wartehallen gebaut worden sind oder weil die Wartehallenstandorte ungünstig sind:
Besonders ärgerlich ist auch, daß nach Modernisierungen immer häufiger nur noch ein Zugang zu den Haltestelleninseln übrig bleibt. So muß die Mehrzahl der an der Haltestelle aus- und einsteigenden Fahrgäste jetzt einen Umweg laufen oder über ein unsinniges Absperrgitter klettern, weil ausgerechnet der wichtige nördliche Zugang "geschlossen" wurde.
Ganz geschlossen hat die BVG die gemeinsame Haltestelle der Tramlinien 8 und 27 in Richtung Innenstadt auf der Westseite der Rhinstraße (Ecke Allee der Kosmonauten). Jetzt verkehren in dieselbe Richtung fahrende Züge von getrennten, weit auseinanderliegenden Haltestellen. Dies hat zur Folge, daß zusteigende Fahrgäste völlig unnötige Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, weil sie gerade an der "falschen" Abfahrthaltestelle warten.
Aber auch andere wichtige Aspekte sind bei der Modernisierung der Straßenbahn in der Allee der Kosmonauten zum Nachteil der Tram und ihrer Fahrgäste mal wieder "vergessen" worden:
Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert die BVG und alle anderen verantwortlichen Behörden auf, die Mißstände an den Haltestellen kurzfristig "nachzubessern". An diesem Beispiel ist nun zum wiederholten Male deutlich geworden. wie dringend die Beteiligung der Fahrgäste bei der Planung von Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen ist.
IGEB
aus SIGNAL 1/1995 (Februar 1995), Seite 14