Berlin

S-Bahn-Ärger zwischen Berlin und Potsdam

IGEB fordert Sofortmaßnahmen


IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

3. Jul 2012

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 müssen die Fahrgäste der Regionalzüge zwischen Berlin und Potsdam auf die S-Bahn-Linie S 7 umsteigen. Während diese den Winter über relativ stabil verkehrte, gibt es seit dem 29. April erhebliche Verspätungen und immer wieder Zugausfälle. Der Grund sind Bauarbeiten im Bereich Nikolassee, so dass die S 7 dort bis November nur eingleisig fahren kann und zusätzlich zwischen Nikolassee und Wannsee die Fahrgäste der von Wannsee nach Nikolassee zurückgezogenen S 1 aufnehmen muss.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB erneuerte deshalb seine Forderungen, die bereits 2011 in Gesprächen mit VBB, S-Bahn und BVG eingebracht wurden:

Finanziert werden können die zusätzlichen Angebote aus den S-Bahn-Fahrten zum Flughafen BER, die zum 3. Juni 2012 bestellt wurden, aber durch die Verschiebung der Flughafeneröffnung bis mindestens 17. März 2013 noch nicht gefahren werden können.

Wesentlich ist außerdem mehr Ehrlichkeit. Angesichts des Ausmaßes der eingleisigen Abschnitte und der weiterhin notwendigen Betriebsfahrten zur Werkstatt in Wannsee sollte niemand die Erwartung wecken, dass der S-Bahn-Verkehr zwischen Berlin und Potsdam bis November 2012 (geplantes Ende der Bauarbeiten in Nikolassee) so stabil gefahren werden kann, wie es noch bis zum Beginn dieser zusätzlichen Bauarbeiten am 29. April 2012 möglich war. Auch die vorstehend genannten IGEB-Forderungen werden das nicht ermöglichen, können aber einen wichtigen Beitrag zur Entspannung der Situation leisten.

An dieser schwierigen Situation sind auch die Länder Berlin und Brandenburg mitschuldig, die sich seit 1990 nur unzureichend für den überfälligen zweigleisigen Ausbau der S-Bahn-Strecke Wannsee—Potsdam Hbf eingesetzt haben.

IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

aus SIGNAL 3/2012 (Juli 2012), Seite 19