Aktuell

Das Fahrgast-Verwirrspiel


IGEB

1. Jul 1995

Foto: I. Schmidt
Foto: I. Schmidt
Foto: I. Schmidt
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Die Tram­Linie 23 fährt für die Zeit der Bauarbeiten in der Langhans­straße vom Warschauer Straße bis Berliner Allee (wie gehabt) und dann über die Suermondtstra­ße im Zuge der eingestellten Linie 13 zur Zingster Straße. Die Beschilderung diese "neue" Linie 23 ist dabei abhängig vom Fahrzeugtyp: Während die modernisierten Tatra-Züge auf dem ersten Linienabschnitt der Linie das Ziel "S-Bahnhof Bomholmer Str." führen, den sie gar nicht erreichen, und ab Berliner Allee dann das Ziel auf Hohenschönhausen, Zingster Straße ändem, die alten Tatra Züge auf der ganzen Strecke das Zielschild Hohenschönhausen, Zingster Straße. Für den z.B. an der Warschauer Straße zusteigenden Fahrgast ist somit überhaupt nicht nachvollziehbar, warum ein Zug derselben Linie je nach zufällig eingesetztem Fahrzeugtyp mal zur Bornholmer Straße und mal zur Zingster Straße fahren soll. Etwas Aufklärung bietet da wenigstens das Seitenschild in den nicht modernisierten Zügen, das über die abweichende Wegführung informiert. Aber bei den modernisierten Zügen erhalten die Fahrgäste überhaupt keine Infomationen über die Linienabweichung , denn die vermeintlich so "flexible" Annax-Anzeige ist völlig ungeeignet. Also liebe BVG, High-Tech bedeutet nicht immer Fortschritt - das gute alte Steck-Schild bleibt mindestens bei Linienumleitungen auch zukünftig unverzichtbar.

IGEB

aus SIGNAL 5/1995 (Juli 1995), Seite 2