Report
Verwirrend und uneinheitlich
Bedienfelder in Aufzügen auf Bahnhöfen
überfordern so manchen Fahrgast
Berliner Fahrgastverband IGEB
5. Sep 2012
Alexanderplatz (BVG) mit guter Beschriftung. Foto: Marc Heller
Alexanderplatz (BVG) ebenso vorbildlich. Foto: Marc Heller
Alexanderplatz (DB). Wo bitte gehts zur S-Bahn, wo zur U-Bahn? Foto: Marc Heller
Neukölln (BVG), vorbildlich beschriftet. Aber nach nur einem Jahr Betriebszeit schon eftige Gebrauchsspuren. Foto: Marc Heller
Mahlsdorf (DB) Bahnsteig stadtauswärts. Bei nur 2 Etagen reicht eine Starttaste völlig – vorbildlich. Foto: Marc Heller
Mahlsdorf (DB) Bahnsteig stadteinwärts. Warum hat der Oben-Knopf zum Bahnsteig einen grünen Rand? Foto: Marc Heller
Friedrichstraße (DB) stehen 5 Etagen zur Auswahl: -1 WC; 0 Ausgang Tränenpalast; 1 Hauptausgang; 2 Ladenpassage/Zwischengeschoss; 3 S-Bahnsteig. Das ist aber nirgendwo erklärt. Foto: Marc Heller
Berlin Hbf (DB). UG2, UG1, EG, OG1, OG2. Leider keine Hinweise auf die Bahnsteige und den Ausgang, immerhin spricht der Aufzug (deutsch). Was versteht ein spanisch sprechener Tourist wohl unter OG2? Foto: Florian Müller
Bundesplatz (DB). Die S- und U- Signets wären farbig besser verständlich, das A für Ausgang erschließt sich nicht sofort. Zwar gibt es eine kleine Klartext-Beschriftung unterhalb der Knöpfe, die aber kaum sichtbar ist. Foto: Marc Heller
Westkreuz (DB) zwischen Ring- und Stadtbahnsteig. Hier würde eine Starttaste reichen. Warum die Taste zum Ringbabahnsteig grün umrandet ist, erschließt sich nicht. Foto: Marc Heller
Betriebsbahnhof Rummelsburg (DB) hat eine Sonderbauform eines Aufzugs, nämlich einen PeopleMover. Obwohl der Aufzug eher seitlich fährt und die Tasten zum Türenöffnen vom Symbol her logischer zum Starten des Aufzuges wären, muss man den Hoch-/Runterknopf zum Start betätigen. Foto: Marc Heller
Vor einiger Zeit baten Vertreter der Behinderten
den Berliner Fahrgastverband IGEB,
sich das Thema „Aufzüge auf Bahnhöfen“
vorzunehmen. Doch schnell wurde deutlich,
dass auch viele andere Fahrgäste mit der extrem
uneinheitlichen und oft unverständlichen
Beschriftung überfordert sind. Das betrifft
vor allem die Aufzüge der Deutschen
Bahn. Die hier gezeigten Beispiele stammen
alle aus Berlin, aber auch in anderen Städten
sieht es kaum besser aus. Zwar ist bei
neuen Aufzügen inzwischen eine Tendenz
zu Ziffern zu erkennen, aber die je nach Örtlichkeit
unterschiedlichen Angaben 0 und 1
oder -2, -1 und 0 überfordern viele Fahrgäste,
da sie nicht wissen, wie die Baufachleute
zur Bezeichnung der Ebenen kamen. Für die
meisten ist die unterste Ebene die 0-Ebene.
Außerdem fehlt bei der DB meistens die Angabe,
was auf welcher Ebene erreicht wird.
Besser sind hier in der Regel die Aufzüge der
BVG. Aber bei allen Aufzügen noch unzureichend
ist die Ausstattung mit Blindenschrift,
was bei Aufzügen in öffentlichen Gebäuden
seit Jahren üblich ist.
In Deutschland ist, teilweise belächelt,
sehr vieles genormt. Doch bei den Aufzügen
sind fahrgastorientierte Normen dringend
überfällig.
Berliner Fahrgastverband IGEB
aus SIGNAL 4/2012 (September 2012), Seite 29