Notizen

Personal auf Bahnhöfen


Senatsverwaltung für Justiz

1. Okt 1989

Staatssekretär Wolfgang Schomburg hat sich am 6. September auf dem Landesdelegiertentag des Bundes Deutscher Kriminalbeamter für eine neue, ressortübergreifende Kriminalpolitik eingesetzt, die bei der Prävention von Straftaten beginnen und über effektive Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden bis zur Gestaltung des Strafvollzuges reichen müsse. Nur so könne die Öffentlichkeit nachhaltig vor Straftaten geschützt werden. "Kriminalpolitik beginnt mit der Prävention, ja sie muß dort ihren Schwerpunkt haben", sagte Schomburg. "Jede nicht begangene Straftat ist der größte Erfolg von Kriminalpolitik." Als konkretes Beispiel nannte Schomburg den Abbau von BVG-Fahr- und Bahnhofspersonal bei U- und S-Bahn kriminalpolitisch unverantwortlich. Hier gehe es nicht nur um Beförderungserschleichung, sondern um Verhinderung von Gewaltkriminalität und um die Vermittlung eines subjektiven Sicherheitsgefühls der BVG-Benutzer. Personalpräsenz sei erforderlich: Diese Aufgaben dürften nicht auf die Polizei abgewälzt werden. Vielmehr müßte Straftaten schon vom Betreiber entgegengetreten werden. (Landespressedienst vom 7. September 1989)

Senatsverwaltung für Justiz

aus SIGNAL 9/1989 (Oktober 1989), Seite 22