Aktuell
1. Dez 1990
Ein Fahrgast-Ärgernis der letzten Wochen wurde am 5. November endlich beseitigt: Die Nicht-Anerkennung des S-Bahn-Tarifs in den Zügen der Reichsbahn von Charlottenburg Richtung Rathenow und zurück. Nach Einführung dieser Züge am 13. August (damals noch bis und ab Spandau) war der S-Bahn-Tarif noch nicht gültig. Aber seit dem Fahrplanwechsel am 30. September wurden innerhalb des S-Bahn-Tarifbereiches, also bis Wustermark, auf den Zügen Richtung Rathenow die im S-Bahn-Tarifbereich geltenden Fahrkarten (also auch die BVG-Fahrscheine und -Zeitkarten) anerkannt. Doch schon ein paar Tage später wurde alles wieder rückgängig gemacht; auf den neuen DR-Aushängen hieß es zu diesen Zügen nun: “S-Bahn-Fahrkarten haben keine Gültigkeit". Dies war für die Fahrgäste nicht zu verstehen - schließlich bieten die Züge nach Rathenow nicht ein Stück mehr Komfort als die anderen Triebwagen, so daß die Erhebung des teureren Ferntarifs nicht gerechtfertigt war. Deshalb haben die Fahrgastverbände IGEB und PRO BAHN in Gesprächen mit der Reichsbahn die Neuregelung kritisiert, woraufhin die DR schnell reagiert hat: Das Wort “keine” in den Vermerken auf den Aushängen, beispielsweise in Charlottenburg wurde jetzt gestrichen, auch BVG-Fahrkarten haben wieder Gültigkeit in diesen Zügen.
IGEB/PRO-BAHN
aus SIGNAL 9/1990 (Dezember 1990), Seite 5