Notizen

Neun zum Grünen Pfeil


Fußgängerschutzverein FUSS e.V.

1. Feb 1993

Seit Januar 1993 kann der "Grüne Pfeil" auch an westdeutschen Ampeln angebracht werden. Begründet wird das mit der psychologischen Aussage, daß man wenigstens ihn als Überbleibsel aus DDR-Zeiten übernehmen wollte. Dabei geht es den Politikern aus allen Parteien letztlich nur um die weitere Verflüssigung des Autoverkehrs in den Städten. Der "Grüne Pfeil" bedeutet, daß Autofahrer trotz roter Ampel rechts abbiegen können. Erinnert sei. daß die schrecklichsten Kinderverkehrsunfälle immer wieder Abbiegeunfälle sind. Der "Grüne Pfeil" stellt nun die Erfahrungen und Unfallauswertungen der letzten 20 Jahre auf den Kopf, er erhöht die möglichen Konflikte und ist damit das Gegenteil einer Verkehrssicherheitsmaßnahme! Der "Grüne Pfeil" ist Ausdruck einer Verantwortungslosigkeit insbesondere gegenüber Sehbehinderten, älteren Menschen und Kindern! Deshalb fordern die Verkehrs-. Umwelt- und Blindenverbände die Kommunalpolitiker und Verwaltungen dazu auf. sich allen negativen Veränderungen zu Lasten der Fußgänger und Radfahrer entgegenzustellen. Unsere gemeinsame Stellungnahme mit 13 Argumenten gegen den Pfeil ist für 4,- DM in Briefmarken beim FUSS e.V., Kirchstraße 4. W-1000 Berlin 21 erhältlich. Für 10 DM gibt es Hintergrundinformationen über die politische Durchsetzung dieses weltweit einzigartigen Blechschildes (auch gegen Rechnung).

Fußgängerschutzverein FUSS e.V.

aus SIGNAL 1/1993 (Februar 1993), Seite 17