Die wahren Kosten des Autoverkehrs

Grüne stellen Studie der TU Dresden vor


Michael Cramer, MdEP
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament

25. Feb 2013

Oft wird behauptet, der Autoverkehr sei die Melkkuh der Nation. In Wahrheit ist jedoch das Gegenteil der Fall: Die vom Autoverkehr verursachten Kosten sind zu einem großen Teil ungedeckt und müssen von anderen Bürgern, der Umwelt und zukünftigen Generationen getragen werden. Das zeigt eine am 6. Dezember 2012 im Europäischen Parlament vorgestellte Studie des Verkehrswissenschaftlers Prof. Dr. Udo Becker von der Technischen Universität Dresden. Die von der grünen Europa-Fraktion in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass jedes Auto in der EU im Durchschnitt jährlich 1600 Euro an ungedeckten („externen“) Kosten verursacht. Dies ist vor allem auf Unfälle, Klimaschäden, Lärm und Luftverschmutzung zurückzuführen. Für die EU summiert sich dies auf einen Gesamtbetrag von 373 Milliarden Euro pro Jahr auf, was 3 Prozent des jährlichen Bruttoinlandprodukts der EU entspricht.

Diese – vorsichtig kalkulierten – Ergebnisse senden ein klares Signal an die Politik: Die wahren Kosten des Verkehrs müssen endlich internalisiert werden. Nur dann können auf Basis der Marktpreise rationale und nachhaltige

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Entscheidungen getroffen werden. Die EU hat die „Internalisierung der externen Kosten“ als offizielles Ziel ausgegeben und mit großen Mehrheiten in Parlament und Rat bestätigt – auch mit Zustimmung der deutschen schwarz-gelben Bundesregierung. Nun müssen konkrete Schritte folgen.

Davon würde alle profitieren: Wir könnten einen großen Teil der Kosten des Autoverkehrs vermeiden, ohne die Bürger zusätzlich zu belasten. Dafür müssen die Preise die richtigen Signale setzen. Ich bin überzeugt, dass wir bezahlbare Mobilität sichern und zugleich das Klima schützen können.

Die gesamte Studie sowie eine Zusammenfassung finden Sie unter
www.michael-cramer.eu

Michael Cramer, MdEP
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament

aus SIGNAL 1/2013 (März 2013), Seite 19