Aktuell

Berücksichtigung von Straßenbahn-Planungen bei aktuellen Brücken- und Straßenbauten

Kleine Anfrage vom 27. Juni 2000


Christian Gaebler, SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin

1. Okt 2000

1. Hält der Senat eine weitere Verlängerung der jetzt am Virchow-Klinikum endenden Straßenbahn-Strecke Richtung Moabit mittel- bis langfristig für sinnvoll?

Ja, der Senat plant den Bau der Verlängerung im Zeitraum 2005/2006. Der Termin ist aber noch mit dem Wasserstraßen-Neubauamt Berlin im Hinblick auf den Bau der neuen Ludwig-Hoffmann-Brücke abzustimmen.

2. Ist dem Senat bekannt, daß bei der Planfeststellung für den Neubau der Ludwig-Hoffmann-Brücke über den Westhafenkanal eine mögliche Verlängerung der betreffenden Straßenbahn-Strecke Richtung Moabit nicht berücksichtigt wurde?

3. Kann eine Straßenbahn-Strecke über die neu zu bauende Ludwig-Hoffmann-Brücke gebaut werden? Welche Umbauten mußten dann vorgenommen werden, die bei rechtzeitiger Berücksichtigung nicht notwendig gewesen wären?

4. Wie können jetzt noch entsprechend die Planungen so geändert werden, daß bei einem eventuellen Bau der Straßenbahn möglichst geringe Umbauten an der Brükke notwendig sind?

Zukünftiger Endpunkt der Straßenbahn-Verlängerung von der heutigen Endstelle Rudolf-Virchow-Klinikum könnte die Turmstraße in Moabit sein. Foto: Marc Heller, Oktober 1998

Zu 2. bis 4.:
Der Neubau der Ludwig-Hoffmann-Brücke erfolgt aufgrund der angrenzenden örtlichen Zwangspunkte in den räumlichen Grenzen des heute vorhandenen Brückenbauwerkes. Da wegen des ohnehin zu berücksichtigenden Schwerverkehrs die Tragfähigkeit sowohl der vorhandenen als auch der neuen Brücke ausreichend für die Aufnahme einer Straßenbahn-Strecke ist, kann der Einbau von Straßenbahn-Gleisen jederzeit erfolgen. Bei der weiteren Planung des Brücken-Neubaues wird der Einbau der Gleise konstruktiv berücksichtigt werden.

5. Hält es der Senat nicht grundsätzlich für erforderlich, bei allen vergleichbaren Planungen in Berlin immer eine evtl. vorhandene Relevanz für den Straßenbahn-Ausbau zu berücksichtigen, wie er es zum Beispiel beim Ausbau der Daumstraße in Spandau bereits getan hat?

Bei anstehender Erneuerung bzw. bei geplantem Neubau von Straßen und Brükken erfolgt in jedem Falle eine Prüfung auf Relevanz zu Straßenbahn-Planungen. Berlin, den 13. Juli 2000

In Vertretung
Dr. Hans Stimmann
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Christian Gaebler, SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin

aus SIGNAL 7/2000 (September/Oktober 2000), Seite 7