Berlin
In den vergangenen Jahren hat die S-Bahn viel Geld investiert, um die angeblich so veralteten Rollband-Zugzielanzeiger durch Elektronik zu ersetzen.
1. Okt 2001
Seitdem wird die Linienfarbe nicht mehr angezeigt, aber es wurde vollmundig versprochen, die neue Technik könne dafür viel mehr andere Sachen anzeigen. Aber - vor die optische Erscheinung hat der liebe Gott leider die Programmierung gesetzt - und das dauert bei der S-Bahn gewaltig lange. Warum hat man so viel in die Hardware gesteckt für ein Produkt, das man noch gar nicht richtig benutzen kann?
Zwei Jahre nach der flächendeckenden Einführung der neuen Technik wurde jetzt erstmals von der Wechselanzeige Gebrauch gemacht für die „Megabaustelle" auf der S1. Aber wieder leistet sich die S-Bahn die Peinlichkeit, nur eine Baureihe zu programmieren, die 480er.
Die viel häufiger vorhandenen Züge der Baureihe 481 gehen leer aus.
Und nach der Beendigung der S1-Baustelle dauerte es auch einige Tage, bis die Ansage in den Südringzügen, die auf die veränderte Umsteigesituation hinwiesen, gelöscht wurden.
Es ist höchste Zeit, daß die vorhandenen Möglichkeiten der Fahrgastinformation zweckmäßig genutzt werden, statt viel Geld für neue neue Anzeiger auszugeben, nur weil sie elektronisch gesteuert sind.
Mit Verwunderung stellt man fest, daß die wegen angeblich großer Störanfälligkeit, Wartungsaufwand, Unflexibilität und hohem Stromverbrauch aus den Zügen ausgebauten Rollband-Zugzielanzeiger jetzt ein Comeback erleben. Auf dem Bahnhof Oberspree ist ein Rollband-Anzeiger auf dem Bahnsteig in Aktion zu bewundern. Er ersetzt die bisherigen Transparent-Kästen.
IGEB, Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr
aus SIGNAL 6/2001 (September-Oktober 2001), Seite 8