Fernverkehr

Ausbau Berlin - Rostock: Realisierung ab 2002

Der Bund und die DB Netz AG haben zwischenzeitlich das weitere Vorgehen bezüglich der Modernisierung der Strecke Berlin - Rostock abgestimmt. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen ermöglicht eine deutliche Reduzierung der Fahrzeiten.


IGEB, Abteilung Fernverkehr

1. Jan 2002

Dazu wird diese Strecke für Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h ausgebaut. Die derzeitige Stellwerkstechnik wird durch elektronische Leit- und Sicherungstechnik ersetzt und der Oberbau bzw. die Fahrleitung für die Geschwindigkeitserhöhung entsprechend ertüchtigt. Einen Schwerpunkt der Arbeiten bilden dabei auch die Baumaßnahmen im Knoten Rostock.

Der Startschuß für den Ausbau wird im April 2002 fallen. Dann wird mit dem Bau des elektronischen Stellwerkes in Fürstenberg (Havel) einschließlich der dazugehörigen Gleisbauarbeiten begonnen.

Der Ausbau wird zu einer deutlich höheren Attraktivität der Strecke Berlin - Rostock beitragen. Geplant sind Fahrzeitreduzierungen von heute rund drei auf zwei Stunden, ggf. sogar weniger.

Von Bedeutung sind in diesem Zusammenhang Pläne der Deutschen Bahn, nun auch die direkte Verbindung zwischen Gesundbrunnen und Hohen Neuendorf über Frohnau für den Fern- und Regionalbahnverkehr wieder aufzubauen (als zweigleisige und elektrifizierte Strecke). Um die notwendige Baufreiheit zu schaffen, sollen zwischen 2005 und 2007 die S-Bahn-Gleise verschwenkt werden. Der Baubeginn für die Fern-/Regionalbahn-Anlagen ist für 2008 vorgesehen bzw. die Inbetriebnahme für 2010.

Neben Verbesserungen im Binnenverkehr ermöglichen die nunmehr vorgesehenen Ausbaumaßnahmen auch sehr attraktive Direktverbindungen in der Relation Berlin - Rostock - Kopenhagen. Die direkte Verbindung ist am 23. September 1995 durch die Deutsche Bahn AG leider eingestellt worden; die zur Zeit angebotene Umsteigeverbindung über Hamburg ist bei einer Fahrzeit von rund 7,5 Stunden nur wenig attraktiv. Seitens der deutsch-dänischen Reederei Scandlines wurden dagegen zwischenzeitlich Pläne vorgestellt, die - den Infrastrukturausbau und den Einsatz einer speziellen Eisenbahn-Schnellfähre vorausgesetzt - Fahrzeiten zwischen Berlin und Kopenhagen von rund vier Stunden ermöglichen könnten, wobei die Fährzeit mit 45 Minuten eingerechnet ist. Mit einem derartigen Angebot wäre diese Verbindung eine echte Alternative im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln, eine zügige Umsetzung daher nur zu wünschen!

IGEB, Abteilung Fernverkehr

aus SIGNAL 9-10/2001 (Dezember 2001 - Januar 2002), Seite 30