Berlin
1. Mär 2002
Rund 150 Millionen DM fließen im Jahr 2002 in die Erneuerung des Schnellbahnnetzes der Bundeshauptstadt. Dabei steht nach vielen Streckeneröffnungen in den letzten Jahren nunmehr eine Phase unabdingbarer Grunderneuerungsarbeiten im Kernnetz im Vordergrund. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat in Zusammenarbeit mit der S-Bahn Berlin GmbH und der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die bevorstehenden Infrastrukturmaßnahmen derart koordiniert, dass die Auswirkungen für die Fahrgäste auf ein Mindestmaß reduziert werden konnten. Der Berliner Fahrgastverband IGEB wurde einbezogen.
Mit der Inbetriebnahme des S-Bahn-Vollrings am 16. Juni 2002 sind die Voraussetzungen gegeben, auch umfangreiche Sperrungen von S- oder U-Bahn-Strecken umfahren zu können. Parallele Arbeiten werden weitgehend vermieden und fahrgastärmere Ferienzeiten bevorzugt für die Baumaßnahmen berücksichtigt.
Der Sperrung des S-Bahn-Nord-Süd-Tunnels ab voraussichtlich 23. Juni 2002 zwischen Nordbahnhof und Anhalter Bahnhof (anfangs bis Yorckstraße) über einen Zeitraum von rund 3 1/2 Monaten vsl. bis Ende September 2002 geht eine einwöchige Unterbrechung des Zugverkehrs auf der U-Bahn-Linie U6 zwischen Friedrichstraße und Französische Straße Anfang Februar (in den Winterferien) voraus. Damit schafft die BVG Voraussetzungen für eine höhere Leistungsfähigkeit der Linie während der Arbeiten im S-Bahn-Netz.
Im Süden Berlins wird vsl. ab 24. Juni 2002 bis 18. August 2002 (also unter Einschluss der Sommerferien bzw. Semesterferien) die Grunderneuerung der U1 zwischen Thielplatz und Krumme Lanke sowie anschließend vom 19. August 2002 bis Mitte Dezember 2002 die Grunderneuerung der S 1 zwischen Zehlendorf und Wannsee im Wesentlichen abgeschlossen. Bereits im Januar beginnen umfangreiche Vorarbeiten für die Errichtung eines neuen Bahnhofs am Südkreuz (Papestraße).
Die Verkehrsunternehmen werden mit umfangreichen Kommunikationsmaßnahmen über Umfahrungsmöglichkeiten informieren. Als Ersatz stehen andere Schnellbahnen mit verdichtetem Takt (zum Beispiel U 6 im 3-Minuten-Takt) oder Busse im Ersatzverkehr zur Verfügung. Zusätzliches Umsteigen wird durch die weiter fortschreitende behindertengerechte Ausrüstung von Knotenbahnhöfen (zum Beispiel an den U-Bahnhöfen Westhafen und Wedding) mit Aufzügen und Fahrtreppen erleichtert.
Die beteiligten Partner zeigten sich zufrieden, dass nunmehr die 2002 bereitgestellten Gelder zügig verbaut werden können und damit die zeitgemäße Erneuerung und Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur im „neuen Berlin" weiter voran kommt.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
aus SIGNAL 1/2002 (Februar/März 2002), Seite 12