Bayern
Im Rahmen der 19. Schienenverkehrs-Wochen führte der DBV Bayern am 26. September 2002 in Warmensteinach, dem Endpunkt der wieder zu belebenden Fichtelgebirgsbahn Bayreuth - Weidenberg - Warmensteinach, ein Bürgerforum durch.
1. Nov 2002
Nachdem im Mai 2002 die Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) den Zugbetrieb auf dem unteren, dem 13 Kilometer langen Abschnitt Bayreuth - Weidenberg nach einjähriger Stilllegung durch die DB AG wieder ermöglicht hat, geht es nun um die Frage, ob auch die oberen 10 Kilometer durchs wildromantische Gebirgstal der Warmen Steinach wieder in Betrieb gesetzt werden. Hier ruht der Zugverkehr bereits seit 1993.
Über 100 Teilnehmer fanden sich zu einer Veranstaltung zu diesem Thema ein. Auf dem Podium der Landrat des Landkreises Bayreuth Dr. Dietel, die Bürgermeister von Weidenberg und Warmensteinach Fünfstück und Jaresch, der Vorsitzende der DRE, Curth, die Bürgerinitiative Pro Fichtelgebirgsbahn mit Frau Schätz, die Gegeninitiative mit Herrn Vogel. Vorherrschende Meinung: Die Bahn muss wieder bis nach Warmensteinach fahren! Verkehrliche, touristische und umweltpolitische Gesichtspunkte fordern dies.
Landrat Dr. Dietel skizzierte sein Verkehrskonzept fürs Hohe Fichtelgebirge: eine durchgehende Bahn mit Fahrzeiten von ca. 30 Minuten, 11 Zugfahrten werktäglich, Busanbindungen an beiden Endpunkten und 1.300 tägliche Fahrgäste würden die meistbefahrene und unfallträchtigste Staatsstraße des Landkreises entlasten. Die Bürgermeister bekannten sich eindeutig zur Bahn. Warmensteinach pocht dabei auf eine baldige Entscheidung, um die städtebauliche Entwicklung im Umfeld des neuen Rathauses - es ist der vormalige Bahnhof - voranzutreiben. Geschäftsführer Curth von der DRE hat ein Sanierungskonzept mit einem Investitionsvolumen von rd. 14 Millionen erarbeitet, für das in den nächsten Tagen beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie der Förderantrag gestellt wird. Die Entscheidung fällt in München! Mit einem derartigen Rückenwind aus Warmensteinach kann sie nur befürwortend sein. Ein Gemeinde ratsmitglied bekannte sich sogar öffentlich als „vom Saulus zum Paulus bekehrt".
DBV Bayern
aus SIGNAL 5/2002 (November 2002), Seite 34