Überregional
Am 15. November 2002 fand im Berliner S-Bahn-Museum am Bahnhof Griebnitzsee, zwischen Berlin und Potsdam, der Festakt statt.
1. Mär 2003
Verehrte Damen und Herren, es ist mir eine große Freude, als Vertreterin Schwedens am heutigen Festakt teilnehmen und den Deutschen Schienenverkehrs-Preis, das heißt, den Europapreis des Deutschen Bahnkunden-Verbandes, entgegennehmen zu dürfen.
Wie Sie sicher wissen, ist Schweden ein großes und vor allem langgestrecktes Land, wodurch sich beträchtliche Abstände ergeben. Aus diesem Grunde sind gut ausgebaute Verkehrsverbindungen von besonderer Bedeutung und die Eisenbahn erfüllt eine wichtige Funktion im Personen- und Güterverkehr. Wer hat nicht schon einmal die langen Güterzüge gesehen, die aus den Wäldern Nordschwedens kommend, mit Erz und Holz beladen unterwegs zum europäischen Festland sind. Für viele Schweden ist es eine Selbstverständlichkeit, für Reisen zwischen den Großstädten wie Stockholm, Göteborg und Malmö den Zug zu benutzen. Die schwedischen Bahnreisenden stellen außerdem oft hohe Ansprüche an schnelle, bequeme, sichere und preiswerte Reisemöglichkeiten. Um eine effiziente und sichere Bahn kombiniert mit einer kosteneffektiven Ausnutzung des vorhandenen Eisenbahnnetzes gewährleisten zu können, führte der schwedische Staat frühzeitig Bahnreformen durch.
Bereits vor mehr als zehn Jahren wurden die schwedischen Staatsbahnen „SJ" in zwei selbständige Einheiten aufgeteilt: die für den Personen- und Güterverkehr verantwortliche Bahngesellschaften SJ und das Schwedische Zentralamt für Eisenbahnwesen, das für die Entwicklung und Instandhaltung des Eisenbahnnetzes verantwortlich ist. Durch diese Aufteilung wurde Ausschreibung und Vergabe des Bahnbetriebs auf bestimmten Streckenabschnitten und somit die Etablierung privater und kommunaler Gesellschaften auf dem Markt möglich. Die interessierten Unternehmen reichen für den Bahnbetrieb auf einer ausgeschriebenen Strecke ein Angebot ein und der Bewerber mit der besten und billigsten Lösung erhält den Zuschlag.
Der Hauptteil des schwedischen Personenverkehrs wird auch weiterhin von SJ betreut, hingegen sind private Bahngesellschaften nunmehr beispielsweise für den Personenverkehr von Stockholm in den nördlichsten Teil des Landes und für den Nahverkehr im Raum Stockholm verantwortlich. Auch im Güterverkehr etablieren sich andere Gesellschaften auf dem Markt. Beispielsweise beabsichtigt Ikea, eigene Züge für den Transport von Material für seine Produkte einzusetzen. Es ist erfreulich zu sehen, dass die schwedischen Bahnreformen im Ausland Beachtung findet und hier in Deutschland als europäisches Beispiel gewertet wird.
Ich hoffe natürlich, dass Schweden seine Spitzenposition auf diesem Gebiet auch in Zukunft verteidigen kann, so dass wir sagen können, dass wir den Preis, den wir heute entgegennehmen durften, auch zu Recht erhalten haben.
Vielen Dank!
Das Modell des „Sächsischen-Schweiz-Rings" wurde vom Kreis entwickelt, um der angestrebten Stilliegung gedanklich entegenzutreten.
Ein grosser Erfolg war das Einbringen des „Ringes" in den Verkehrsverbund Oberelbe und die daran anschließende Sanierung der bereits betriebsberuhigten Strecke Pirna - Neustadt. Der Teilerfolg der Wiederinbetriebnahme dieser Strecke ließ die Region nicht ruhen, auch für das Überleben der Strecke Neustadt - Bad Schandau weiter zu kämpfen.
Nachdem nun die Sanierungsmaßnahmen angelaufen sind und neue Triebwagen fahren, hofft der DBV, dass die Weichen und Signale der Sächsischen Semmeringbahn auf Fahrt gestellt sind.
Für die nähere Zukunft sehen wir der Wiedereröffnung des Eisenbahn-Grenzübergangs Sebnitz entgegen, der die Bemühungen des Kreises krönen kann.
Insofern sieht der DBV die Verleihung des Schienenverkehrs-Preises auch als Ansporn, das Engagement für die Eisenbahn mit gleichem Elan fortzuführen.
Der diesjährige Schienenverkehrs-Preis für die Sparte „Medien" geht an den Eisenbahn-Kurier. Stellvertretend für das Redaktionsteam wird Herr Fritscher diese Auszeichnung entgegennehmen.
Der Eisenbahn-Kurier gehört wie viele der Presserzeugnisse in seinem Genre gemeinhin zur Pufferküsserliteratur wie böse Zungen meinen könnten. Doch diese Einschätzung ist gerade bei diesem Blatt falsch. Natürlich gehören Meldungen rund um die Eisenbahn, zur Dampfloknostalgie, zur Eisenbahn vergangener Epochen, Berichte aus fernen Ländern und ein Modellbahnteil auch zu diesem Blatt.
Was aber den Eisenbahn-Kurier aus Freiburg so herausragend macht, sind die informativen und durchaus kritischen Meldungen zum aktuellen Geschehen - insbesondere auch bei der Deutschen Bahn AG. So setzte sich das Blatt in den vergangenen Jahren beispielsweise mit den Veränderungen im Cargo-Bereich, der Stilliegung von Nebenstrecken und Anschlussgleisen, der Aufgabe des IR-Netzes oder aber auch bedenklichen Entwicklungen bei der Vergabepolitik der SPNV-Aufgabenträger auseinander.
Die Einführung neuer, vor allem teurer Tarifangebote ließ das Blatt nicht kalt. Und wird es - PEP sei Dank - bestimmt nicht lassen. Warum, wenn die Bahn auf vielen Relationen keinen Fernverkehr mehr betreiben lässt, sie nicht einfach Waggons an andere interessierte Eisenbahnunternehmen verkauft, findet auch beim EK kein Verständnis. Auch das zentrale Thema „Trennung von Fahrweg und Verkehr" wurde und wird im EK immer wider gebührend behandelt. Von großem Interesse sind nicht zuletzt die unzähligen Streckenmeldungen, die auch für den DBV eine wichtige Arbeitsgrundlage darstellen. Natürlich ist der EK keine Fahrgastzeitschrift. Das ist er auch dem eigenen Anspruch nicht. Aber EK-Redakteure sind auch Fahrgäste, betreiben selbst sogar Eisenbahnwaggons und wissen daher auch aus dieser Richtung, wo dem Fahrgast der Schuh drückt. Der EK hatte eine kritische Haltung zum Tagesgeschehen schon bewiesen, als sich so manche Schwesterzeitschrift noch damit brüstete, sich nicht an der „allgemeinen Bekrittelei" gegenüber der DB AG beteiligen zu wollen. Der Deutsche Bahnkunden-Verband würdigt dieses bemerkenswerte langjährige Engagement und verleiht dem EK den Deutschen Schienenverkehrs-Preis für die Sparte „Medien".
DBV Bundesverband
aus SIGNAL 1/2003 (Februar/März 2003), Seite 8-10