Thüringen

Oberlandbahn: Landrat gibt nicht auf

Seit 1996 dauert nunmehr der Prozess zur Rettung der Reußischen Oberlandbahn in den thüringer Landkreisen Saale-Orla und Greiz an.


DBV Saale-Orla

1. Mär 2003

In dieser Zeit hatte die DB AG vier Mal die Übernahmeverhandlungen mit der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE) aus Gründen des Eigenbedarfs abgebrochen. Im August 2002 war es dann soweit; DB Netz und die DRE setzten die Unterschrift unter den Vorvertrag zur Streckenübergabe an die DRE.

Viermal hat die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen (NVS) als Aufgabenträger, „... dass wir auf Wunsch des Saale-Orla-Kreises an Wochenenden bzw. Feiertagen einen touristisch orientierten SPNV ... bei einem Eisenbahnverkehrsunternehmen bestellen würden". Es muss ein thüringer Unternehmen sein, verlangt NVS, und damit ja nichts daraus wird, muss es auch noch das Unternehmen sein, welches den Verkehr dort eingestellt hat, die DB Regio AG.

Nach der Ablehnung durch DB Regio sieht sich die NVS an ihr Versprechen nicht mehr gebunden. Das Thüringer Wirtschaftsministerium relativiert gar die Versprechen der NVS als einen lediglich in der Möglichkeitsform gehaltenen Gedanken. Dass dieser Sinneswandel ausgerechnet zum Zeitpunkt des Landratswechsels in Schleiz (Saale-Orla-Kreis) von Dr. Stefan (CDU) auf Frank Roßner (SPD) eintrat, ist sicher kein Zufall.

Für den 22. Januar 2003 hatte er das Thüringer Wirtschaftsministerium, die NVS, den DBV und die DRE ins Landratsamt eingeladen. Ziel war es, das tragfähige Konzept der DRE mit den Säulen Güterverkehr, Schülerverkehr und Tourismusverkehr in Gang zu bringen. Auch die Wirtschaft drängt immer stärker auf die Wiederinbetriebnahme. Das Ergebnis jedoch war mehr als ernüchternd: trotz des langfristig angesetzten Termines sagten ganz kurzfristig die DB AG, das NVS und das Wirtschaftsministerium ab.

Der Regionalverband Saale-Orla wird trotz der großen Schwierigkeiten weiterhin mit allen Partnern, die die Wiederaufnahme des Betriebs anstreben, dafür kämpfen!

DBV Saale-Orla

aus SIGNAL 1/2003 (Februar/März 2003), Seite 32