Berlin
8. Jul 2013
Auf der Berliner Stadtbahn sind in den nächsten Jahren umfangreiche Bauarbeiten an der festen Fahrbahn und der Brückenkonstruktion am Hauptbahnhof notwendig. Dadurch ergibt sich die einmalige Chance, die Fehler aus der Zeit der Stadtbahnsanierung zu beseitigen und eine flexiblere Betriebsführung zu ermöglichen.
Problematisch ist vor allem die fehlende Möglichkeit, S-Bahnen am Hauptbahnhof signalgesichert kehren zu lassen. Dadurch muss der Zugverkehr bei Störungen immer zwischen Friedrichstraße und Zoo unterbrochen werden; der Hauptbahnhof ist dann nicht mehr erreichbar.
Um den Hauptbahnhof von Osten her anzufahren,
sind die nötigen Weichen am Bahnhof Friedrichstraße bereits vorhanden. Hierfür müssen „nur” Signale und Stellwerkssoftware angepasst werden.
Auf der Westseite befindet sich der nächste Gleiswechsel jedoch erst am Bahnhof Tiergarten. Der früher am Lehrter Stadtbahnhof vorhandene Gleiswechsel verschwand zusammen mit dem Bahnhof und wurde seitdem mehrfach schmerzlich vermisst.
Ähnlich sieht es am Bahnhof Alexanderplatz aus. Zwar können hier Züge von Osten kommend über die vorhandenen Gleiswechsel problemlos umkehren, doch auf der westlichen Seite fehlt ein entsprechender Gleiswechsel, so dass bis zum Bahnhof Friedrichstraße eingleisig gefahren werden muss.
Da die Stadtbahn ihre stärkste Belastung zwischen Alexanderplatz und Hauptbahnhof aufweist, fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB für beide Bahnhöfe die Nachrüstung eines Gleiswechsels. Zudem sollte die Sicherungstechnik so ausgelegt werden, dass dann auch Züge am Hackenschen Markt umkehren können. (ge)
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
aus SIGNAL 3/2013 (Juli 2013), Seite 16