Aktuell
Am 18. Mai teilte Georg Müller, Referatsleiter ÖPNV in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem VCD auf dessen Anfrage mit:
1. Jul 2005
„Zur Zeit wird die Relation Berliner Stadtbahn—Flughafen Schönefeld mit zwei RE-Linien im 30-Minuten-Takt bedient. Mit Inbetriebnahme des neuen Eisenbahn-Nord-Süd-Tunnels im Sommer 2006 ergibt sich im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) eine neue Linien-Konfiguration. Der Bahnhof Schönefeld wird nur noch stündlich mit einer RE-Linie bedient. Damit weiterhin der zur Zeit bestehende 30-Minuten-Takt für diese Verbindung angeboten werden kann, ist die Bestellung zusätzlicher Verkehrsleistungen erforderlich.
Für die Bestellung von Regionalverkehrsleistung stehen Berlin jedoch nicht mehr Mittel zur Verfügung. Es müssen daher SPNV-Leistungen an anderer Stelle zurückgenommen werden. Mit den so eingesparten Mitteln kann die Anbindung des Flughafens Schönefeld auch 2006 weiterhin mit einem Halbstunden-Takt hergestellt werden. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, daß Berlin die S-Bahn-Anbindung zum Flughafen Schönefeld - also auch im Lande Brandenburg - komplett zahlt.
Berlin ist daher gezwungen, zur Kompensation für die Schönefeld-Anbindung ab Sommer 2006 folgende Leistungen nicht mehr zu bestellen:
Brandenburg hat jedoch ein Interesse an diesen Verbindungen und wird hierfür Mittel bereitstellen. Damit wird der RE 6 weiterhin bis Spandau und die RB 10 (zumindest zu nachfragestarken Zeiten) weiterhin bis Charlottenburg verkehren. Da Berlin zur Schönefeld-Anbindung zusätzlich Leistungen Schönefeld—Charlottenburg bestellt, wird sich eine Liniendurchbindung Nauen—Stadtbahn—Schönefeld—Senftenberg ergeben.
Die Abbestellung der Leistungen von RB 10 und RE 6 ist aus folgenden Gründen vertretbar:
Die Qualität der Erschließung der Flughäfen ist ein wichtiger Standortfaktor für den Metropolenstandort Berlin. Der Flughafen Schönefeld soll außerdem als künftiger Standort für BBI zusätzlich gestärkt werden. Eine Reduzierung der Regionalbahnanbindung von Schönefeld von heute 2 RE je Stunde auf nur eine Regionalbahnanbindung je Stunde ab Mai 2006 wäre verkehrspolitisch das falsche Signal, zumal das Passagieraufkommen in Schönefeld derzeit stark zunimmt. Die tatsächliche Nachfrage ist daher für diese Relationen nicht das einzige Kriterium für die Angebotsgestaltung.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
aus SIGNAL 3/2005 (Juni/Juli 2005), Seite 6-7