Überregional
1. Mär 2006
Es klang wunderbar, was Bahnchef Hartmut Mehdorn, Telekom-Boss Kai-Uwe Ricke sowie der internationale T-Online-Vorstand Rene Obermann kurz vor Weihnachten im alten Wartesaal am Kölner Hauptbahnhof den vielen Journalisten zu erzählen hatten: Künftig soll es möglich sein, per Wireless-LAN-Technik, auf deutsch „lokales und drahtloses Gebietsnetzwerk", auch am Laptop im ICE-Zug ins Internet surfen zu können. Aber auch das Versenden und Herunterladen von E-Mails mit langen Datenanhängen sei nunmehr im Zug möglich, so Ricke. „Und das bald bei Tempo 300" ergänzte Mehdorn.
Der Startschuss für dieses neue Angebot von Deutscher Telekom und DB-Mobility fand auf der Strecke Köln—Düsseldorf statt.
Bisherige Kunden von T-Mobile können die Zugangsdaten per SMS aufs Handy laden lassen, aber auch andere Kunden, die ein W-LAN-fähiges Laptop besitzen, sollen in den Genuss des neuen Angebotes kommen. Während der Pilotphase, die bis März terminiert ist, sei das Angebot kostenlos, hieß es. Danach muss extra bezahlt werden. Doch sind die Preise für das neue Angebot recht hoch: 15 Minuten werden zwei Euro, eine Stunde acht Euro kosten. So verwies Obermann darauf, dass weniger daran gedacht sei, dass Bahnkunden vom Zug aus im Internet surfen. Vielmehr soll der Geschäftsreisende seine Daten, die er während der Fahrt auf dem Rechner bearbeitet, schnell ins Netz versenden oder stellen können.
Das von der DB „Mobilitynet" getaufte Angebot wird es vorerst nur in ICE-Zügen zwischen Köln und Dortmund geben. Sieben ICE 3 seien deshalb mit der dafür notwendigen Technik ausgerüstet worden, berichtete Mehdorn. Bei einem Erfolg der Testphase soll das mobile Surfen auf weitere ICE-Strecken möglich sein. (mkv)
Deutscher Bahnkunden-Verband
aus SIGNAL 1/2006 (Februar/März 2006), Seite 15