Aktuell

Straßenbahn für Görlitzgorzelec!


Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband

1. Mai 2006

Die Grenze, die früher keine war, soll künftig keine mehr sein. Darauf richten sich alle Aktivitäten der beiden Schwesterstädte Görlitz und Zgorzelec. Herausragend dabei ist die gemeinsame Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2010 mit dem deutsch-polnischen Namen „Görlitzgorzelec" Während der sächsische Teil seit der Wende ein Drittel seiner Bewohner verloren hat, nimmt der polnische Teil etwa ebenso stark zu, so dass sich mit dem Einzugsgebiet beider Städte im äußersten Südosten Deutschlands und im äußersten Südwesten Polens eine Großstadt entwickelt.

Görlitzgorzelec an der Neiße. Über diese Brücke soll einmal die Straßenbahn zwischen Görlitz und der polnischen Schwesterstadt Zgorzelec fahren. Foto: Eric Schöne

Eine seit 2003 gemeinsam mit der Stadt Görlitz wirkende verkehrspolitische Interessengemeinschaft will mehr als 60 Jahre nach Unterbrechung nunmehr die beiden Stadthälften wieder mit der Straßenbahn verbinden. Insbesondere als gemeinsame Kulturhauptstadt Europas will man sich einheitlich präsentieren. Die Stadtväter beider Städte verhandeln nun über das auf dem Papier bereits vorliegende Sechsmillionen-Projekt. Sowohl bei zahlreichen Bürgern wie bei den Verantwortlichen will man bezüglich der Straßenbahnverknüpfung keinesfalls ein zweites Frankfurt (Oder) erleben. Nicht zuletzt deshalb soll die Straßenbahn über die neue Fußgängerbrücke zwischen beiden Städten führen, die vor allem durch Initiative von Bürgern und gegen manchen Widerstand errichtet wurde.

Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband

aus SIGNAL 2/2006 (April/Mai 2006), Seite 4