Berlin
1. Mai 2006
Der Berliner Fahrgastverband IGEB sieht die zunehmende Zahl der Angriffe auf Fahrzeuge der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit Sorge. Verband-Vize Jens Wieseke forderte die Polizei auf, die Schüsse auf Busse und eine Straßenbahn rasch aufzuklären, berichtet die „Berliner Zeitung" (Wochenendausgabe). „Wir dürfen die BVG jetzt nicht allein lassen", sagte er. „Das sind keine Dumme-Jungen-Streiche, das ist Kriminalität."
Wo sich Attacken häuften, müssten Zivilpolizisten Strecken gezielt beobachten. Die Erfolge auf der Buslinie M 29 zeigten, dass sich konsequentes Einschreiten herumspricht, betonte Wieseke. Nachdem dort junge Fahrgäste das Fahrgeld verweigert hatten, fuhren in zahlreichen Bussen Zivilpolizisten mit, die bei solchen Vorfällen eingriffen.
Der IGEB-Vize kann der Zeitung zufolge verstehen, dass angesichts der wieder wachsenden Zahl der Angriffe Fahrgäste verunsichert sind. „Es wäre schlimm, wenn der Eindruck entstünde, dass der Nahverkehr in Berlin nachts nicht mehr sicher ist." Wieseke warnte aber auch davor, die jüngsten Vorfälle überzubewerten. „Weiterhin gilt, dass Bus und Bahn fahren sicherer ist als Auto fahren. Daran hat sich durch die jüngsten Vorfälle nichts geändert."
ddp, 10. März 2006
aus SIGNAL 2/2006 (April/Mai 2006), Seite 14