Sachsen

SPNV-Beirat Sachsen ohne Bahnkunden?


Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband

1. Mai 2006

Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit plant einen Beirat für die Bestellung von Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf den landesweit wichtigen Strecken. Neben Linien, die über regionale Verbands- und Verbundgrenzen hinweg fahren, soll sich der Beirat auch um Verkehre kümmern, die in Nachbarländer bestellt werden.

Seit dem 1. Januar 1996 nehmen die fünf kommunalen Zweckverbände die Ausschreibung, Bestellung und Vergütung von SPNV-Leistungen vor - jedoch nur für ihren Zuständigkeitsraum. Probleme gab und gibt es leider bei Bestellungen, die übergreifende Verbindungen betreffen. Hier zeigte sich immer wieder das Kirchturmdenken vieler Verantwortlicher, die nicht bereit waren, auch Verbindungen über ihren Zuständigkeitsbereich hinaus zu bestellen.

Der Mitteldeutsche Bahnkunden-Verband begrüßt grundsätzlich die Einrichtung des Beirates, sieht jedoch das Fehlen von Kunden-Vertretern in diesem Gremium als Fehler an. „Wir haben die Befürchtung, dass es an Kreativität bei der Bestellung eines optimalen Zugangebotes mangeln wird. Wo ausschließlich die Besteller miteinander reden und sich absprechen, fehlt der entscheidende Akteur - der Kunde!", so Vorstandsmitglied Frank Groß. Deshalb hat sich DBV-Präsident Gerhard J. Curth in einem Schreiben an den zuständigen sächsischen Verkehrsminister Thomas Jurk (SPD) dafür eingesetzt, dass in dem Beirat auch die Bahnkunden-Verbände Sitz und Stimme erhalten.

Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband

aus SIGNAL 2/2006 (April/Mai 2006), Seite 23