Brandenburg
1. Jul 2006
In Brandenburg werden bedeutende Industrieansiedlungen „Leuchttürme" genannt. Zweifellos gehört das Unternehmen BASF mit seinem Synthesewerk Schwarzheide und VESTAS (beide in der Niederlausitz) dazu. Die BASF hat nun die unzureichend ausgebauten Schienenwege für ihre Güterzüge bemängelt. Wegen der bestehenden Probleme im Kreuzungsbahnhof Falkenberg (Elster) ist nun auch das Transportprojekt Wittenberge—Horka—Polen auf Eis gelegt.
Bei VESTAS in Lauchhammer Süd können wegen der vorhandenen Fahrleitung, die die möglichen Ladegleise überspannt, Güterwagen nicht beladen werden. So muss das Unternehmen 300 von jährlich etwa 1200 Flügeln für Windkraftanlagen versuchsweise mit dem Binnenschiff versenden. Um den Elbehafen Mühlberg zu erreichen, wird dafür nachts in Mögelenz bei Bad Liebenwerda nicht nur die Verbindungsstraße, sondern auch der gesamte Bürgersteig gesperrt. Absehbar ist, dass die Flügel der Windkraftanlagen künftig noch länger werden. Sind es heute 50 Meter, so werden es schon bald 60 Meter sein. Mit der Flügellänge nehmen allerdings auch die logistischen Probleme beim Transport zu. Straßen und Autobahnen müssen für den Transport gesperrt werden, große Umwege sind notwendig, damit die Rotorflügel überall durchpassen. Das alles kostet viel Zeit und Geld. Steht deshalb bald eine Produktionsverlagerung bevor? Der Transport auf der Schiene würde sich als Alternative anbieten. (resch)
Bahnkunden-Verband Niederlausitz
aus SIGNAL 3/2006 (Juni/Juli 2006), Seite 14