Rheinland-Pfalz

Was wird aus dem Rheinland-Pfalz-Takt?


Südwestdeutscher Bahnkunden-Verband

1. Sep 2006

Hans-Arthur Baukhage, der ehemalige rheinland-pfälzische Verkehrsminister, ein engagierter Verfechter der Belange des ÖPNV, zeigte sich auf einer Zusammenkunft in Worms besorgt über die finanzielle Ausstattung des Schienenverkehrs. Er sehe den Rheinland-Pfalz-Takt „an einem Scheideweg". Die Kürzung der Bundesmittel „werde unweigerlich das Zugangsangebot verschlechtern, die Fahrgäste müssten letztendlich für ein schlechteres Angebot höhere Tarife zahlen".

Dabei ist der vor zwölf Jahren eingeführte Rheinland-Pfalz-Takt bundesweit zu einem Vorzeigemodell geworden. Seit dieser Zeit ist das Zugangebot um 50 % ausgeweitet worden, und gleichzeitig konnte die Fahrgast-Nachfrage um bis zu 90 % gesteigert werden. Die rheinland-pfälzische Landesregierung erklärt zwar, dass sie sich diesen Erfolg nicht kaputtmachen lasse, trotzdem ist der Bahnkunden-Verband Südwest des DBV in Sorge. Schließlich geht es auch um die Realisierung wichtiger Projekte wie den Anschluss des Flughafens Hahn, der einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung erlebt, und um die Umsetzung der Pläne für eine S-Bahn von Mannheim bis Wiesbaden. Nach Aussage des verkehrspolitischen Sprechers der FDP-Landtagsfraktion Günter Eymael ist dieses Projekt wegen fehlender Finanzmittel in Frage zu stellen. Das hätte für die gesamte Rhein-Main-Region fatale Auswirkungen. Immerhin sind es 147,3 Mio. Euro, die in Rheinland-Pfalz wegfallen. Dadurch dürften sich negative Folgen für d en Verkehr auf den Nebenlinien in der Pfalz, Westerwald und Eifel nicht ausschließen lassen. (WK)

Südwestdeutscher Bahnkunden-Verband

aus SIGNAL 4/2006 (August/September 2006), Seite 15