Thüringen

Minister Trautvetter will keine Max-und-Moritz-Bahn


Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband

1. Sep 2006

Seit drei Jahren arbeiten in der „Arbeitsgruppe Max-und-Moritz-Bahn" die Gemeinden, der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, die Fremdenverkehrsverbände, die Erfurter Bahn, die Deutsche Regionaleisenbahn und der Bahnkunden-Verband an der Reaktivierung der Bahnstrecke Probstzella—Ernstthal. Ähnlich wie die sächsische Muldentalbahn oder die preußische Oberlandbahn soll die Strecke nach erfolgter Stillegung durch einen Trassensicherungsvertrag im Bestand gesichert und schrittweise entwickelt werden.

Wie bereits bei zahlreichen anderen Strekken im Freistaat Thüringen, legt sich dieser nun erneut quer. Thüringens Minister für Bau und Verkehr Andreas Trautvetter beschwerte sich am 16. Juni per Anruf bei DBV-Präsident Gerhard J. Curth sogar persönlich über die Aktivitäten des Verbands, weil sie die Bemühungen um einen Radweg auf der Bahntrasse durchkreuzen würden. Bis zu diesem Tag war zumindest dem Landkreis von einem solchen Radweg nichts bekannt. Trautvetter kündigte an, dass es für die Bahnstrecke keinerlei Zuschüsse des Landes geben werde.

Dabei wäre die „Max-und-Moritz-Bahn" ein wichtiges Bindeglied zwischen dem in Thüringen gelegenen Sonneberger Netz, welches jedoch nur aus Bayern her erreichbar ist, und der Saalebahn (München—Berlin), an der sowohl die Kreisstadt als auch der ICE-Bahnhof Saalfeld liegt. Bei Einwohnern und Gästen wird dieser Mangel immer häufiger kritisiert.

Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband

aus SIGNAL 4/2006 (August/September 2006), Seite 15