Berlin

Vollringverkehr stabil, aber nicht optimal


IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

1. Sep 2006

Die quirligen Zustände zur Fußball-WM in Berlin sind vorbei und im ÖPNV geht auch der Ferienverkehr zu Ende. Trotz aller Befürchtungen der IGEB, und auch im Hause der S-Bahn Berlin GmbH, läuft der S-Bahn-Vollringbetrieb erfreulich rund. Die Verspätungsanfälligkeit ist nicht auffällig höher als im übrigen S-Bahnnetz. Künftig könnten aber Baustellen den Betrieb etwas durcheinanderbringen, die während der WM nicht genehmigt wurden.

Allerdings hat auch die S-Bahnleitung erkannt, dass an einigen Stellen noch nachgebessert werden muss. So wird geprüft, den 5-Minutentakt morgens etwas auszuweiten, da es bei den ersten Zügen im 10-Minutentakt speziell in Gesundbrunnen regelmäßig zu Überfüllungen der S 41 durch den Studierendenverkehr Richtung TU und FU kommt. Es erreichen auch vermehrt Beschwerden von Fahrgästen die IGEB, die den 10-Minutentakt auf dem Nordring für unterdimensioniert halten. Besonders mit Kinderwagen oder Fahrrad kommt man zuweilen in Gesundbrunnen kaum noch in den Zug hinein.

Ebenso hat die S-Bahn Berlin GmbH zugesagt, den IGEB-Vorschlag (siehe SIGNAL 3/2006 ) zu prüfen, die S 47 vormittags von Südkreuz nach Bundesplatz zu verlängern und so bessere Anschlüsse zu S 1 und U 9 zu gewährleisten. Änderungen sind allerdings erst im Dezember zu erwarten.

Desweiteren denkt die S-Bahn über Zugstärkungen auf Achtwagenzüge bei der S 47 nach.

Die Grundsätze des Vollring-Betriebskonzeptes will die S-Bahn aber auf absehbare Zeit beibehalten. Das bedeutet leider, dass weiterhin nur 3/4-Züge auf der S 41/S 42 unterwegs sein werden und außerhalb des Berufsverkehrs nur ein 10-Minutentakt auf dem Nordring angeboten wird. Ebenso ärgerlich ist die betrieblich bedingte Taktverschiebung zwischen Vormittags- und Abend/Wochenendverkehr, die manche Anschlüsse verhindert.

Infrastrukturell gesehen ist die S-Bahn guter Hoffnung, dass die Zugbehandlungsanlage Tempelhof tatsächlich 2008 oder 2009 in Betrieb gehen könnte. Verhandlungen mit DB Netz seien vielversprechend verlaufen. Die Forderung nach einer dritten Bahnsteigkante in Westend besteht nach wie vor, um im laufenden Vollringbetrieb schnell Züge tauschen zu können. Auch hier ist die S-Bahn optimistisch hinsichtlich der Verhandlungen mit DB Netz, auch wenn für eine Realisierung noch kein Termin bekannt ist. (fm)

IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

aus SIGNAL 4/2006 (August/September 2006), Seite 24