Überregional
Voraussichtlich im Mai 2006 wird der neue Nord-Süd-Tunnel in Berlin für den Fern- und Regionalverkehr in Betrieb genommen. Damit ergeben sich wichtige Änderungen in der Linienführung der Züge des Nah- und Fernverkehrs.
1. Nov 2004
Mit der Tunneleröffnung stehen zeitgleich auch die Bahnhöfe Papestraße/Südkreuz, Berlin Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof und Gesundbrunnen/Nordkreuz als neue Halte für den Fern- und Regionalverkehr zur Verfügung. Folgende Änderungen bezüglich der Linienkonzeption werden sich entsprechend dem derzeitigen Planungsstand im Fernverkehr ergeben:
Folgende Linien verkehren durch den neuen Nord-Süd-Tunnel mit Halt in Papestraße/Südkreuz und Berlin Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof:
Voraussetzung für den geänderten Laufweg der EC-Linie 27 ist allerdings die termingerechte Fertigstellung der geplanten neuen Verbindungskurve von der Anhalter Bahn zum Berliner Außenring in Richtung Berlin-Schönefeld.
Der Systemhalt Berlin-Spandau wird von den Fernverkehrslinien voraussichtlich in vergleichbarer Weise bedient wie derzeit, die Einbindung des Bahnhofes Gesundbrunnen/Nordkreuz in das Linienkonzept wird gegenwärtig noch geprüft.
Die IR-Linie 14 Berlin - Chemnitz taucht in den Planungen leider nicht mehr auf. Es bleibt hier abzuwarten, inwieweit die alternativ angebotene Umsteigeverbindung für den Bahnkunden bezüglich Fahrzeit und Preis attraktiv ist.
Eine deutliche Angebotsverbesserung ergibt sich mit dem Halt in Papestraße/Südkreuz speziell für Kunden aus den südlichen Bezirken Berlins. Mit der unverständlichen Einstellung des Halts fast aller ICE-Züge der Relation Berlin - München in Berlin-Schönefeld seit 13. Juni 2004 ist die Erreichbarkeit der Züge für etliche Kunden zurzeit recht umständlich bzw. zeitaufwändig.
Leider ist auch nach Inbetriebnahme des Nord-Süd-Tunnels kein Fernverkehrsangebot in der Relation Berlin - Rostock/Warnemünde geplant. Dies wird seitens der DB AG vom Streckenausbau abhängig gemacht, der dann wettbewerbsfähige Fahrzeiten ermöglicht. Angesichts der verschärften Finanzierungsprobleme von Eisenbahninfrastruktur-Vorhaben muss dieses Ergebnis enttäuschen, da zum Beispiel die Führung der Züge über Lage (Mecklenburg) anstelle von Güstrow bereits heute kürzere Fahrzeiten ermöglichen könnte.
IGEB Fernverkehr
aus SIGNAL 5/2004 (Oktober/November 2004), Seite 13