Berlin-Brandenburg
16. Dez 2013
Ein verlässliches Bahn- und Busangebot ist für viele Berliner und Brandenburger inzwischen ein wichtiges Argument. Auch die Wirtschaft profitiert davon, wenn im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg 2013 mehr als 1,3 Milliarden Fahrgäste befördert werden. Leider finden die steigenden Fahrgastzahlen in der Verkehrspolitik kaum Niederschlag.
Die seit über einem Jahr geführte Debatte um die Schließung von schwach frequentierten Bahnhöfen in den berlin-fernen Regionen und das Dogma des Brandenburger Verkehrsministeriums, für Angebotsausweitungen sei kein Geld vorhanden, ist rückwärtsgewandt. Welchen
Stellenwert hat der ÖPNV in Brandenburg? Daseinsvorsorge und umweltverträgliche Mobilität spielen kaum eine Rolle. In Brandenburg wird das Verkehrsangebot nur unter dem Gesichtspunkt der Kosten diskutiert.
Viele Pendler fahren täglich aus Brandenburg nach Berlin zur Arbeit mit Regionalbahn und Regionalexpress, weil das Auto längst keine Alternative mehr ist. Am Wochenende zieht es Berliner in die Umgebung der Bundeshauptstadt und in die Brandenburger Natur. Übervolle Züge auf vielen Relationen zeigen die Notwendigkeit für Angebotsausweitungen. Jedoch hat sich die Platzkapazität kaum geändert. Wenn der ländliche Raum eine Zukunft haben soll, dann muss das Bahn- und Busangebot hier verlässlich werden. Die alljährlichen Debatten, welche Verkehre man sich in welcher Form noch leisten könne, zeigen für den DBV, dass auf Landesebene langfristige Strategien fehlt.
Die Fahrgastzahlen im VBB werden auch in den nächsten Jahren weiter steigen. Nach Meinung des DBV wird daher eine Angebotsverdichtung unumgänglich werden.
DBV Berlin-Brandenburg
aus SIGNAL 6/2013 (Dezember 2013/Januar 2014), Seite 23