Berlin

Dachverlängerung Berlin Hbf betrieblich und wirtschaftlich nicht zu verantworten

Berlin, 13. Juni 2014) Die Deutsche Bahn AG wird das Ost-West-Dach des Berliner Hauptbahnhofs nicht nachträglich verlängern. In einem Gutachten wurde eine solche nachträgliche Dachverlängerung detailliert untersucht und bewertet. Danach ist diese weder wirtschaftlich noch verkehrlich zu verantworten.


Deutsche Bahn AG

15. Aug 2014

Für die rechtzeitige Fertigstellung des Bahnhofes zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war seinerzeit die Entscheidung getroffen worden, das Glasdach am Berliner Hauptbahnhof nur verkürzt herzustellen. Im Zusammenhang mit einer für 2015/2016 wegen Instandhaltungsarbeiten erforderlichen Teilsperrung der Gleise der Stadtbahn Ost-West wurde die Frage gestellt, ob die Verlängerung des Daches auf die ursprünglich geplante Länge innerhalb dieser Sperrpause erfolgen könnte.

Eine Dachverlängerung wäre technisch möglich. Wegen der gegenwärtigen und perspektivischen Bebauung im Umfeld müsste für die Montage aber auf aufwendige Bauverfahren zurückgegriffen werden. Außerdem wären veränderte technische

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Vorschriften zu beachten. Das Gesamtkonzept ließe einen Baubeginn, nach den vorlaufenden Arbeiten und Genehmigungen, erst im Jahr 2020 zu.

Schon im Vorfeld der eigentlichen Arbeiten müssten Gleise im Hauptbahnhof gesperrt werden. Diese Vorarbeiten hätten große betriebliche Einschränkungen zur Folge. Die eigentliche Sperrung für die Dachverlängerung mit massiven betrieblichen Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr würde rund neun Monate in Anspruch nehmen und in dieser Zeit die Beförderungsleistung in Berlin massiv beeinträchtigen. Insgesamt geht die Bahn von 145 Millionen Euro Gesamtkosten aus, weitere Kosten aufgrund von Klagen nicht eingerechnet.

Deutsche Bahn AG

aus SIGNAL 4/2014 (August/September 2014), Seite 13