Stadtverkehr
Die Straßenbahn in Berlin wird immer beliebter, und so wurde nicht nur vom Fahrgastverband IGEB schon vor längerer Zeit die weitere Instandhaltung der bewährten Tatrazüge gefordert – wissend, dass dies nur eine Übergangslösung sein kann, bis neue barrierefreie Züge in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Nun ist die BVG zu einem kleinen Teil darauf eingegangen, aber es bleiben Fragen offen.
15. Aug 2014
Zunächst ein Lob an die Verantwortlichen bei der Straßenbahn, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt haben und den verstärkten Fahrgastandrang bei der Straßenbahn in ihre Instandhaltungsplanung einbeziehen. Der Trend zu mehr Fahrgästen wird auch die nächsten Jahre anhalten. Somit wird die BVG trotz Nachbestellung von Neubauzügen der Bauart Flexity bald wieder an ihre Kapazitätsgrenze stoßen. Besonders bei
unvorhergesehenen Störungen und Bauarbeiten mit Fahrzeugmehrbedarf können die gut erhaltenen „Erbstücke“ von der Ost-Berliner BVB eine Entlastung bringen. Nach derzeitiger BVG-Planung leider nur für die nächsten drei Jahre – rechnet die BVG danach mit Kundenverlusten?
Auch in anderen ostdeutschen Straßenbahnstädten hat man die Vorteile der preiswerten und gut erhaltenen Altfahrzeuge aus dem eigenen Haus erkannt. Darum sind sowohl in Dresden als auch in Magdeburg (offiziell seit 2010 bzw. 2013 tatrafrei) einige Züge im Einsatz geblieben. Und wenn dort wie in Zukunft auch hier alle planmäßigen Fahrten mit Niederflurzügen verkehren, sollte nichts dagegen sprechen, die zusätzlichen Züge im Studenten- und Sonderverkehr (z. B. nach Fußballspielen in der „Alten Försterei“ in Köpenick) längerfristig einzusetzen. (af)
IGEB Stadtverkehr
aus SIGNAL 4/2014 (August/September 2014), Seite 16