Aktuell
Am 1. Oktober 1998 wurde der U-Bf Mendelssohn-Bartholdy-Park eröffnet. Er liegt zwischen den U-Bahnhöfen Potsdamer Platz und Gleisdreieck an der U 2 am Landwehrkanal und erschließt von Süden das DEBIS-Areal mit den Potsdamer-Platz-Arkaden. Mendelssohn-Bartholdy-Park wurde vollständig in Eigenregie der BVG gebaut. Um die Baukosten niedrig zu halten, wählte man Seitenbahnsteige an der bereits vor einigen Jahren wiederhergestellten Hochbahnstrecke.
1. Nov 1998
Sicherlich ist diese Bahnhofseröffnung eine erfreuliche Tatsache. Der enorme Andrang Eröffnungswochenende zeigte das anschaulich. Allerdings bleibt doch ein etwas schaler Beigeschmack.
Daimler Benz als Investor des DEBIS-Areals beteiligte sich leider nicht am Bau dieses U-Bahnhofes. Immerhin schlug der Bau mit 20 Mio. DM zu Buche. Leider wurde beim Aufstellen des Bebauungsplanes versäumt, Daimler Benz entsprechend in die Pflicht zu nehmen. Da auch das Land Berlin nicht zahlen konnte oder wollte, hat die BVG den U-Bahnhof vorfinanzieren müssen. Die Rückzahlung erfolgt erst ab 2002 aus Mitteln des Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetzes (GVFG). Bis dahin muß die BVG die Kapitalkosten bezahlen. Letztendlich gewährt der Verkehrsbetrieb BVG, der sich hier äußerst innovationsfreudig zeigt, dem Land Berlin einen Kredit.
Wenn in einigen Jahren auch das Areal von Sony fertig sein wird, werden in der neuen alten Mitte Berlins die Anforderungen an den ÖPNV weiter steigen. Insofern gut gelöst wurde der Übergang vom S-Bf Potsdamer Platz zu den Potsdamer-Platz-Arkaden. Vom südlichen Zwischengeschoß des S-Bahnhofs wurde ein direkter Zugang gebaut. Um der Bedeutung des ÖPNV auch zukünftig gerecht zu werden, bedarf es schneller Verbindungen in die übrigen Richtungen, deshalb muß die Straßenbahn bis dahin durch die Leipziger Straße über den Potsdamer Platz in die Potsdamer Straße gebaut werden! Das Land Berlin sollte sich nicht scheuen, Daimler Benz und Sony zu fordern und an den notwendigen Investitionen zu beteiligen.
IGEB
Abteilung Stadtverkehr
aus SIGNAL 8-09/1998 (November 1998), Seite 5