Nahverkehr

S-Bahnhof vergessen
Tausende bleiben auf der Strecke!

Der geltende Flächennutzungsplan sieht an der S-Bahn-Strecke nach Spandau/Falkensee einen neuen Haltepunkt an der Charlottenburger Chaussee vor. Dieser wird trotz der zur Zeit laufenden Totalerneuerung der Strecke leider nicht gebaut, weil Berlin bisher keine entsprechende Bestellung bei der Deutschen Bahn AG aufgegeben hat. Wir halten dies für technisch und wirtschaftlich unvernünftig.


Interessenverband Westbahn e.V.

1. Nov 1998

Damit bleiben 2.698 unmittelbare Anwohner (nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom 10.9.1998) und ca. 1500 Arbeitsplätze (Polizeidirektion, IKEA, Gewerbehof) ohne S-Bahn-Anschluß.

Ein weiteres erhebliches Fahrgastpotential stellen Fahrgäste aus den drei Buslinien auf der Charlottenburger Chaussee dar, denen so eine Umsteigemöglichkeit zur Schnellbahn geboten würde. Insbesondere weitere Wohngebiete in Spandau und Ruhleben erhielten so einen indirekten S-Bahn-Anschluß und der Umsteigeknoten Rathaus Spandau wurde entlastet. Wir fordern den Senat und das Abgeordnetenhaus auf, den Haltepunkt Charlottenburger Chaussee jetzt zur Wiedereröffnung der Strecke nach Spandau wenigstens in einfacher Form realisieren zu lassen und damit den Öffentlichen Personennahverkehr weiter zu stärken. Beispiele für einen kostenkünstigen Neubau hat die DB AG in Schönefeld Süd, Westkreuz RB, Herlitzwerke und Albrechtshof selbst in jüngster Zeit erstellt. Technische Probleme bestehen nicht (siehe S.52 der Begründung des Planfeststellungsbeschlusses vom 28. August 1997).

Der Endausbau des neuen Bahnhofs könnte dann erfolgen, wenn das Wohnungsbau-Projekt auf dem Ruhlebener Schießplatz und/oder die Verlängerung der U2 bis zu diesem neuen S-Bahnhof realisiert wird.

Interessenverband Westbahn e.V.

aus SIGNAL 8-09/1998 (November 1998), Seite 15