Regionalverkehr
Nach langwierigen Verhandlungen wurde am 1. September 1998 endlich die Infrastruktur der Eisenbahnstrecken von Schönwalde (Abzweig) über Basdorf nach Liebenwalde und von Basdorf nach Groß Schönebeck von der Deutschen Bahn AG an die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) zurückgegeben. Dies bietet neue Möglichkeiten für den Regionalverkehr in und um Berlin.
1. Nov 1998
Der in der Nachkriegszeit neuerbaute Abschnitt Schönwalde - Karow verbleibt bei der DB. Da auch der Verkehr weiter von der DB durchgeführt wird, besteht hier - erstmalig in Ostdeutschland - die Situation, daß das Staatsunternehmen Trassenpreise an eine andere Gesellschaft zahlen muß. Langfristig schließt die NEB allerdings nicht aus, auch selbst wieder als Anbieter von Zugleistungen tätig zu sein.
Da die Unsicherheiten über Eigentum und Zuständigkeiten nun beseitigt sind, ist der Weg frei für Baumaßnahmen auf den beiden Strecken. Pläne - und Bedarf - gibt es genug. 30 Millionen kostet der angestrebte Ausbau auf 80 km/h - im wesentlichen für Gleiserneuerungen und die Sicherung von Bahnübergängen -, der über die nächsten Jahre realisiert werden soll. Schon bald wird die Brücke über den Oder-Havel-Kanal auf dem Weg nach Groß Schönebeck erneuert. Keine konkreten Aussagen gab es dagagen zu einer Wiederherstellung der Brücke auf dem Liebenwalder Ast und zu einer Wiederaufnahme des Betriebes auf der früheren "Stammstrecke" nach Wilhelmsruh. Der neue Betreiber ist hier offensichtlich noch am Anfang seiner Überlegungen. "Spätestens 2003" soll dagegen schon mit dem Ausbau der Stettiner Bahn eine Verlängerung der Züge von Karow nach Lichtenberg möglich sein.
Übrigens: Im Bereich Wandlitz arbeiten DB und Barnimer Busgesellschaft künfitg beim Schülerverkehr zusammen: Immerhin wird künftig ein Omnibus-Kurs eingespart und die Schulkinder werden stattdessen mit der Eisenbahn befördert. Ein gutes Beispiel, das viel öfter und auch andernorts Schule machen sollte.
IGEB
Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr
aus SIGNAL 8-09/1998 (November 1998), Seite 23