S-Bahn und Regionalverkehr
Der Wiederaufbau der Stammbahn ist wichtiger als ein Fahrradschnellweg auf deren Trasse.
6. Jan 2016
Angesichts der deutlich wachsenden Bevölkerung in Berlin, Potsdam und Kleinmachnow fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin e.V.), die Trasse der Stammbahn wieder für den Schienenverkehr zu nutzen. Der schnelle und hervorragend nachgefragte Regionalverkehr von Potsdam nach Berlin kann derzeit nur über die Stadtbahn geführt werden. Diese ist am Kapazitätslimit.
Gegen den Radschnellweg auf der Stammbahn spricht vor allem der hohe Aufwand: Neben der Herstellung der Trasse und Beleuchtung wären eine Brücke neu zu bauen sowie mehrere Anschlussstrecken an das umgebende Straßennetz. In zwei
Bereichen (zur Rubensstraße sowie zur Albrecht- und Birkbusch- über Berlinickestraße) wären aufwändige Rampen erforderlich. Die Baukosten werden insgesamt auf ca. 7 Mio. Euro geschätzt. Die Erfahrung lehrt zudem, dass Provisorien nicht einfach wieder beseitigt werden können, wenn sie erst einmal angenommen worden sind. Eine spätere Reaktivierung der Stammbahn würde damit fast unmöglich. Zudem ist der zu erwartende Preis für einen provisorischen Radschnellweg nicht gerechtfertigt. (Martin Schlegel)
BUND Berlin
aus SIGNAL 6/2015 (Dezember 2015/Januar 2016), Seite 19