S-Bahn Berlin

Neue Zugbildungsanlage in Tempelhof

Auf dem südlichen Berliner S-Bahn-Ring plant die DB eine neue Zugbildungsanlage. Sie soll an Stelle des alten Bw Papestraße entstehen, welches schon lange außer Betrieb ist. Die Planfeststellungsunterlagen lagen bis Anfang Januar aus...


IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

4. Apr 2008

1987 wartete die BVG in der Halle des S-Bw Papestraße S-Bahnen. Die Halle steht heute leer und soll bald abgerissen werden. Foto: Sammlung S-Bahn Museum

Geplant sind fünf Aufstellgleise für Vollzüge, je zwei Wartegleise in beide Richtungen sowie zwei Überholgleise. Die Streckengleise der Ringbahn bleiben natürlich erhalten und nehmen die neue Anlage in die Mitte. Die Zugbildungsanlage wird an die Bahnhöfe Tempelhof und Südkreuz (Ring) angeschlossen. Eine Lärmschutzwand zwischen (!) den Gleisen soll das Wohnquartier an der Ringbahnstraße abschirmen. Allerdings bleibt das südliche Streckengleis vor (!) der Lärmschutzwand, da das Streckengleis nicht Bestandteil dieses Verfahrens ist und als Bestand behandelt wird.

Die historische Wagenhalle des Betriebswerkes Papestraße, die bisher unter Denkmalschutz steht, wird für den Neubau abgerissen. Eine neue Halle ist nicht geplant, die neue Zugbildungsanlage wird sich unter freiem Himmel befinden.

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Der Berliner Fahrgastverband IGEB begrüßt den Bau der Zugbildungsanlage ausdrücklich. Schon lange hatten die S-Bahn Berlin GmbH und auch die IGEB eine solche Anlage von DB Netz gefordert. Damit wird es der S-Bahn möglich, auf dem Ring Züge zu tauschen bzw. zu schwächen und zu stärken. Bisher muss das immer durch ein kompliziertes Umlaufkonzept geschehen, dass die Vollringzüge auf die Strecke nach Schöneweide zur Betriebswerkstatt übergehen lässt. Ebenfalls besteht mit der neuen Anlage die Voraussetzung, besser auf Verspätungen und Unregelmäßigkeiten zu reagieren und einen stabileren Ringbetrieb anbieten zu können.

Als weitere stabilisierende Infrastrukturmaßnahme ist nun noch eine dritte Bahnsteigkante in Westend, Halensee oder Tempelhof wünschenswert. Dann könnten Züge bequem getauscht werden – mit minimalen Wartezeiten und Wegen für den Fahrgast.

IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

aus SIGNAL 1/2008 (Februar/März 2008), Seite 10