Potsdam-Mittelmark

Dialog zwischen DB Regio und DBV - Lösung für Problemlinie nach Treuenbrietzen angekündigt


Bahnkunden-Verband Potsdam-Mittelmark

15. Apr 2007

Nach mehrfacher Kritik am aktuellen Fahrplan der RB 33 (Berlin-Wannsee—Michendorf— Treuenbrietzen—Jüterbog), zuletzt im DBV-Informationsblatt „Weichensteller“, gab es am 12. Februar 2007 ein Treffen zwischen dem Bahnkunden-Verband Potsdam- Mittelmark und DB Regio. Behandelt wurden auch weitere Themen. Diese Treffen sollen nun regelmäßig durchgeführt werden.

Problemlinie RB 33

Verwirrung im Bf Wannsee. Die RB 33 endet in Michendorf. Wer nach Jüterbog will, muss den RE 7 um 16.22 Uhr nehmen. Foto: Raul Stoll

Von DB Regio wurde im Vorfeld des Treffens signalisiert, dass man mit dem jetzigen Fahrplan ebenfalls nicht zufrieden ist. Verursacht sind die Mängel durch die ursprüngliche Abbestellung der RB 33 zwischen Michendorf und Wannsee, so dass ein Anschluss zum RE 7 in Michendorf geplant wurde. Dann wurde die Strecke doch bis Wannsee bestellt, aber nun war es schwer, durch den gewachsenen Güterverkehr über Seddin noch eine gute Fahrplantrasse zu finden. Hier rächt sich der jahrelange Rückbau im Netz der DB AG. Hinzu kommen Oberbaumängel zwischen Michendorf und Beelitz Stadt sowie die noch nicht vollständige Fertigstellung der Strecke Jüterbog—Beelitz. Somit kann nur der jetzige Fahrplan gefahren werden, und bis zur vollständigen Beseitigung der erwähnten Mängel an der Strecke im Bereich Seddin bleibt es bis zum 10. Juni beim derzeitigen SEV.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wird diese Linie nicht – wie befürchtet – eingestellt, sondern der Fahrplan wird spürbar verbessert. Möglich wird das durch die nun sichere Bestellung des Streckenabschnittes, die Fertigstellung der Trasse von Jüterbog bis Beelitz mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h und die Verschiebung der Fahrplanlagen des RE 7 um etwa 10 Minuten. Somit wird es wieder einen annähernden 30-Minuten- Takt auf der Strecke Michendorf—Wannsee geben. Gegen die Einstellung sprechen auch die gestiegenen Fahrgastzahlen zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog. So bald der Fahrplan im Wesentlichen feststeht, wird DB Regio diesen offensiv vermarkten.

Ärgerlich ist, dass vom Infrastrukturministerium und vom VBB bisher zu dieser Strecke keine fundierte öffentliche Reaktion erfolgte. Liegt es daran, dass man zunächst versucht hatte, per Rasenmäherprinzip die Zuschüsse zum SPNV zu senken? Kritisiert werden muss aber auch, dass die Politik wenig gegen die seit Jahren erfolgende „Verschlankung“ der DB-Infrastruktur unternimmt. Gerade die erfreulich gewachsene Zahl von Güterzügen, aber leider auch die gesunkene Zahl von Ausweichmöglichkeiten im Netz, führen zu Problemen bei der Schaffung sinnvoller Fahrpläne.

Problem Fahrgastinfo

Ein weiteres Thema der Runde waren der Personalabbau auf den Bahnhöfen und die Fahrgastinformation insbesondere im Störungsfall. Begründet wurde der Abbau mit den Kosten, was vor dem Hintergrund der sinkenden Zuschüsse für den Bahnverkehr durchaus verständlich ist. Doch zeigt sich hier ein Mangel des in Teilbereiche zerstückelten Bahnkonzerns. Zum Teil gibt es nach Abzug des Personals keine technisch nutzbaren Ersatzlösungen zur Information der Fahrgäste.

Als Beispiel für strukturelle Mängel sei der Bahnhof Wustermark genannt, der nicht einmal über Lautsprecher verfügt. Hier geht man wohl von den Einwohnerzahlen aus und nicht von den Umsteigern zwischen den Zügen und der Erschließung des Umlandes, zum Beispiel bis nach Ketzin.

Seitens DB Regio kann man sich nun neue Wege der Information der Fahrgäste vorstellen:

Diese Schritte sind zu begrüßen, denn mit einer vernünftigen Information lässt sich ein großes Frustpotenzial vermeiden. In diesem Jahr will man bei DB Regio bundesweit mehr zur Verbesserung der Fahrgastinformation unternehmen.

Bahnkunden-Verband Potsdam-Mittelmark

aus SIGNAL 2/2007 (April/Mai 2007), Seite 19