Brandenburg

Folgen der SPNVMittelkürzungen für die Niederlausitz


Bahnkunden-Verband Niederlausitz

15. Apr 2007

Der durchgängige 2-Stunden-Takt des RE 3 nach Senftenberg wurde 2006 ab Wünsdorf- Waldstadt abbestellt und nur in geringem Umfang durch fünf Zugpaare montags bis freitags nach Elsterwerda ersetzt. Wird Senftenberg durch die RB 14 noch fast gleichwertig von Berlin aus erreicht, ist die Verbindung von der westlichen Niederlausitz unterbrochen und nur noch über den Umweg Elsterwerda mit Umsteigen erreichbar. Zwischen Finsterwalde und Senftenberg ist ein verstärkter Busverkehr eingerichtet, der für Fahrgäste mit Fahrrad und viel Gepäck und Nutzer in Tagesrandlage keinen akzeptablen Ersatz darstellt.

Besonders betroffen sind Nutzer der Bahnhöfe Baruth und Luckau-Uckro. Auch im bundesländerübergreifenden Verkehr Richtung Dresden und Leipzig hat sich kaum etwas verbessert. Zwar ist Elsterwerda aus Berlin schon um 6.13 Uhr erreichbar, aber noch immer muss die letzte Rückfahrt bereits um 20.33 Uhr angetreten werden. Baruth und Luckau-Uckro haben den ersten Frühzug und letzten Spätzug von und nach Berlin verloren. Und der RE 38341 müsste schon in Baruth, mindestens aber in Luckau-Uckro, beginnen.

Mit wenigen Ausnahmen völlig inakzeptabel sind die Übereck-Anschlüsse in Doberlug- Kirchhain. In Richtung Finsterwalde wie auch Falkenberg gibt es hier Wartezeiten vom und zum RE 3 von regelmäßig über einer Stunde!

Die Ausdünnungen auf einigen Strecken in der Niederlausitz sowie auf der Strecke Königs Wusterhausen—Beeskow müssen auch unter touristischem Blickwinkel kritisch betrachtet werden. Die Tourismusverbände müssten an wichtigen Punkten und Zielen aktiver auf den nächst erreichbaren Bahnhof eines touristischen Zieles verweisen und die Landkreise, Städte und Gemeinden eine bessere Ausschilderung mit genauer Entfernungsangabe planen und umsetzen.

Bahnkunden-Verband Niederlausitz

aus SIGNAL 2/2007 (April/Mai 2007), Seite 21