Brandenburg
15. Aug 2007
Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) fährt mit den aus Berlin-Karow kommenden Zügen der Linie NE 27 weiterhin von Wensickendorf nach Zehlendorf (Oberhavel) – ohne Bestellung und somit ohne Finanzierung durch das Land Brandenburg. Das im April gestartete Projekt (siehe SIGNAL 3/2007) wurde über den Juli hinaus bis zum 31. Dezember 2007 verlängert.
Ohne zusätzliche Fahrzeuge oder Personale, ohne Änderungen am Gesamtfahrplan oder an der Betriebsführung hat die NEB ihr Angebot ausgeweitet. Die bisher in Wensickendorf endenden Züge fahren „einfach“ eine Station oder fünf Minuten weiter zum nächstgelegenen Ort. Die Mehrausgaben insbesondere beim Kraftstoff dürften relativ gering sein, aber durch die 50 bis 60 zusätzlichen Fahrgäste pro Tag wird die gesamte Heidekrautbahn von und nach Berlin gestärkt. Nicht zu vergessen: der Image-Gewinn für die NEB.
Am Vormittag fahren weiterhin vier Zugpaare, am Nachmittag ist sogar noch eine weitere Verbindung hinzugekommen. Nunmehr besteht auch mit dem Zug um 18.50 Uhr ab Berlin-Karow die Möglichkeit, bis nach Zehlendorf zu fahren. 90 Prozent der in den Zügen befragten Fahrgäste fanden das Angebot gut bis sehr gut.
Auch an anderer Stelle im Brandenburgischen Bahnnetz wären solche „Mehrverkehre mit geringstem Aufwand“ möglich, zum Beispiel durch Verlängerung der RB 35 über Bad Saarow Bahnhof hinaus zum Klinikum.
Etwas mehr Unterstützung hätten wir uns von der Stadt Oranienburg, zu der Zehlendorf mittlerweile gehört, gewünscht.
Zumindest die Aktualisierung der Ortsteilkarte im Internet hätte seit April erfolgen können. Leider ist dort die Strecke noch immer als „stillgelegt“ gekennzeichnet und die Lage des Bahnhofs fehlt komplett. Aber vielleicht wird die Karte ja nach unserem schriftlichen Hinweis aktualisiert.
Berlin-Brandenburgischer Bahnkunden-Verband
aus SIGNAL 4/2007 (August/September 2007), Seite 14