Brandenburg

Von Potsdam nach München ohne Umsteigen?


Bahnkunden-Regionalverband Potsdam-Mittelmark

15. Aug 2007

Bekanntlich wurde mit Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Berlin—Hannover die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam fast fernverkehrsfrei. Warum sollen nicht wenigstens die Fernverkehrszüge hier halten, die über Potsdam fahren? Diese Frage stellte bereits im Februar 2007 der Regionalverband Potsdam-Mittelmark des DBV. Speziell im Auge hatten die Mitglieder die Nachtzugverbindung NZ 1400/1401 München Ost—Berlin-Lichtenberg.

Die Züge fahren derzeit von Halle/Saale über Potsdam-Rehbrücke bis Berlin-Wannsee ohne Halt, ebenso in der Gegenrichtung. Die Fahrzeit ist bei Nachtzügen in der Regel so üppig bemessen, dass sie vielfach auf Unterwegsbahnhöfen minutenlang herumstehen. Schließlich wäre es auch nicht sinnvoll, in München Ost um 22.29 Uhr abzufahren und um 5 Uhr früh in Berlin anzukommen. Eine kleine Änderung der Wegführung und ein zusätzlicher Halt wären also problemlos einzuplanen. Die Lösung: Nach dem Verlassen des Bahnhofs Wannsee Richtung Halle fährt der Nachtzug nicht geradeaus über Potsdam-Rehbrücke, sondern zweigt nach rechts ab zum Potsdamer Hauptbahnhof. Das würde nicht nur Zu- und Aussteigern mit dem Ziel Potsdam sehr entgegen kommen, es wäre auch im Hinblick auf die Bedeutung des Tourismus ein wichtiger Schritt.

Seit Anfang März prüft die DB Autozug GmbH „wohlwollend“ den Vorschlag; ein Ergebnis steht noch nicht fest. Anders verhält es sich mit Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs. Trotz zweimaliger schriftlicher Bitte hat er sich bisher nicht zu einer Meinungsäußerung oder gar Unterstützung bewegen lassen.

Bahnkunden-Regionalverband Potsdam-Mittelmark

aus SIGNAL 4/2007 (August/September 2007), Seite 14