Ein großer Gewinn für Teltow

Land Brandenburg bestellt 10-Minuten-Takt der S-Bahn

Ab dem Fahrplanwechsel am 31. August 2009 werden die bisher in Lichterfelde Süd endenden Verstärkerzüge der S 25 bis Teltow verlängert, so dass die Stadt tagsüber einen Anschluss im 10-Minuten-Takt erhält.


Berliner Fahrgastverband IGEB,
DBV Berlin-Brandenburg

25. Jun 2009

Land Brandenburg und S-Bahn GmbH sind enttäuscht, dass die S-Bahn-Linie 25 von Lichterfelde Süd in Berlin nach Teltow in Brandenburg nur von rund 3500 Fahrgästen pro Tag genutzt wird. Bei der Eröffnung dieser Verlängerung im Februar 2005 hatte man noch auf täglich 10 000 Fahrgäste gehofft. Deshalb hat das Land Brandenburg nun eine Taktverdichtung bestellt. Die tagsüber in Lichterfelde Süd endenden Verstärkerzüge der S 25 werden bis Teltow Stadt verlängert, so dass der 20-Minuten- Takt auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet wird. Dadurch erhofft man sich eine Steigerung auf wenigstens 4000 Fahrgäste pro Tag.

Am 24. Februar 2005 wurde die S-Bahn von Lichterfelde Süd zum Bahnhof Teltow Stadt verlängert. Foto: Marc Heller

Die Entscheidung des Landes ist aus Fahrgastsicht sehr zu begrüßen. Damit reduzieren sich vor allem für Umsteiger von und zu den Buslinien die Wartezeiten erheblich. Das Ziel von 4000 Fahrgästen dürfte nicht nur erreicht, sondern übertroffen werden. Lediglich die in Teltow wohnenden oder arbeitenden Fahrgäste mit einer Zeitkarte Berlin AB werden dann noch mit Auto oder Fahrrad zum S-Bahnhof Lichterfelde Süd fahren, anstatt in Teltow einzusteigen.

Auch wenn die Bestellung des Landes vorerst nur bis Dezember 2010 befristet ist, sollte das Gutachten zur Verbesserung des Busverkehrs im Raum Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf vom 10-Minuten-Takt ausgehen, weil damit sehr viel größere Gestaltungsspielräume gegeben sind. Auftraggeber des Gutachtens ist der Landkreis Potsdam-Mittelmark, Auftragnehmer die Niederlassung Berlin der Karlsruher PTV AG.

Ärgerlich ist, dass in den ersten Wochen nach Bekanntgabe der Bestellung des 10-Minuten- Taktes in Teltow hauptsächlich über den zusätzlichen Lärm diskutiert wurde. Da die Verstärkerzüge montags bis freitags nur zwischen 6 und 21 Uhr und am Wochenende noch kürzer verkehren, ist die Nachtzeit zwischen 22 und 6 Uhr mit ihren schärferen Grenzwerten gar nicht berührt.

Die zurückhaltende bis kritische Aufnahme dieser so erfreulichen Angebotsverbesserung ist auch nicht hilfreich für die Bemühungen um die wichtige Verlängerung der S-Bahn von Teltow nach Stahnsdorf. Denn mit dieser Verlängerung kann die 2005 angestrebte Fahrgastzahl von rund 10 000 tatsächlich erreicht werden.

Berliner Fahrgastverband IGEB,
DBV Berlin-Brandenburg

aus SIGNAL 3/2009 (Juli 2009), Seite 18